Tieferlegen war gestern - heute lassen viele Gartenbesitzer ihre Pflanzbereiche buchstäblich in die Höhe wachsen. Hochbeete liegen bei der Gartengestaltung im Trend und bieten viele Vorteile. Die soliden und wetterbeständigen Konstruktionen ermöglichen das rückenschonende Arbeiten in aufrechter Haltung. Zudem lassen sich Hochbeete mit einer Schutzabdeckung selbst in der kälteren Jahreszeit zum Anbau von Gemüse und Kräutern nutzen.

Zusätzlich verleihen die markanten Kästen jedem Garten mehr Struktur und sind eine praktische Lösung, gerade auch bei kleineren Außenflächen.

Hochbeet

djd/Gutta Werke

Ohne krummen Rücken. Hochbeete ermöglichen ein Arbeiten in aufrechter Haltung.

Ergonomisch arbeiten am Hochbeet

Wohl jeder Freizeitgärtner hat sich schon einmal nach langem Arbeiten an Blumen- und Gemüsebeeten über schmerzende Kniegelenke und einen zwickenden Rücken beklagt. Anders bei Hochbeeten, an ihnen kann man auch über längere Zeiträume bequem und entspannt arbeiten. Langlebige und garantiert rostfreie Aluminiumkonstruktionen in verschiedenen Größen finden überall Platz und lassen sich dank einer Vorfertigung schnell montieren. Praktisch sind Hochbeet-Varianten mit einem Ablagerand. Hier lassen sich einfach mal die Arbeitshandschuhe oder das Gartenwerkzeug zur Seite legen.

Mit verschiedenen Designs, Farben und Größen finden sich für jeden Garten passende Lösungen - von kompakten Pflanzflächen für kleinere Außenbereiche bis zur optischen Trennung und Strukturierung in größeren Gärten.

Kleine Gärten ganz groß
Gartenplanung für größere Gärten

Hochbeet planen und aufbauen: Nur 2 Tipps sind zu beachten!

  1. Standort: sonnig bis halbschattig sollte der Standort eines Hochbeetes sein - abhängig natürlich auch von der geplanten Bepflanzung.
  2. Untergrund: In jedem Fall ist auf einen ebenen und stabilen Untergrund zu achten.

Mehr Voraussetzungen haben Hobbygärtner nicht zu erfüllen! Es geht also ganz einfach, ein Hochbeet anzulegen.

Video: Gärtnern mit Hochbeeten

Spezielle Erde fürs Hochbeet

Die Höhe des Hochbeets ist wichtig. Sie sollte ausreichen, um mehre Schichten einzufüllen. Die richtige Schichtung im Hochbeet und ein sonniges Plätzchen sind die Voraussetzungen dafür, damit das Gemüse in voller Pracht gedeiht. „Denn beim Hochbeet kommt es auf die richtige Befüllung an.“, weiß Sabine Klingelhöfer von Neudorff: „Astschnitt, Gartenabfälle und Erde zersetzen sich. Dabei entsteht Wärme, gleichzeitig werden Nährstoffe freisetzt.“

Die richtige Erde im Hochbeet ist wichtig. Den Abschluss nach oben bildet eine torffreie Spezialerde. Empfehlenswert sind Spezialerden, die optimal auf die Bedürfnisse der Nutzpflanzen abgestimmt sind. Eine torffreie Hochbeet- und Gewächshauserde sorgt für einen guten Lufthaushalt im Boden und unterstützt durch ihre Wasser- und Nährstoff-Haltefähigkeit eine ausgeglichene Versorgung der Pflanzen in der kritischen Anwachsphase.

Hochbeet richtig bepflanzen

Um die Erträge zu optimieren, wird nicht einfach „drauflosgepflanzt“, sondern das Hochbeet in Reihen aufgeteilt. Bei den kürzeren Querreihen passen mehr Gemüsesorten ins Hochbeet, bei Längsreihen erhöht sich der Ertrag je Sorte. Die mitunter sehr feinen Samenkörner führen dazu, dass Pflanzen sehr eng wachsen. Sie werden dann „verzogen“, sobald sich die ersten Blätter zeigen.

So können sich einzelne Pflanzen besser entwickeln, ohne sich Licht und Wasser streitig zu machen. Ein ausreichender Abstand ist vor allem bei Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken oder Rote Bete wichtig.

Frau befüllt ein Hochbeet mit Mulch und Erdee

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Die Befüllung sollte ungefähr alle 5 Jahre komplett erneuert werden.

Düngen im Hochbeet nicht vergessen!

Nach spätestens einem Jahr, bei Starkzehrern wie Kohl, Tomaten oder Kürbis auch früher, sollte unterstützend gedüngt werden. Denn schlecht ernährte Gemüsepflanzen sind anfälliger für Krankheiten und liefern nur wenig Ertrag. Dem lässt sich speziellem Dünger entgegenwirken, der die Nährstoffe in organisch gebundener Form enthält und sie den Pflanzen über einen langen Zeitraum zur Verfügung stellt. Wichtig ist der hohe Kalium-Anteil: Er steigert den Geschmack und die Süße der Früchte, aber auch deren Lagerfähigkeit.

Dünger aus Hausmitteln

Der spezielle, im Gartenhandel erhältliche Dünger enthält darüber hinaus natürliche Mykorrhiza-Pilze für ein gesundes Wurzelwachstum. Die nützlichen Pilze leben in enger Lebensgemeinschaft mit den Wurzeln der Pflanze. Sie liefern Wasser und Nährstoffe aus Bodenschichten, die für die Pflanze sonst nicht erreichbar wären. Diese nützliche Gemeinschaft verbessert die Verträglichkeit der Pflanzen gegenüber Trockenheit und anderen Stressfaktoren.

Sich um Pflanzen im Hochbeet kümmern

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Ab einer gewissen Größe der Pflanzen ist es Zeit zu schauen, ob diese vereinzelt werden müssen, damit es keine Platzprobleme im Hochbeet gibt.

Ernten bis in den Winter

Ein wichtiger Aspekt für den Hobbygärtner: Hochbeete fördern ein schnelles Wachstum und verlängern die Gartensaison erheblich. Mit einer Abdeckung, die ein Auskühlen verhindert, wird das Hochbeet zu einem Frühjahrs- bis Herbstbeet.  So lassen sich frische Salate und Bio-Kräuter aus dem eigenen Garten sogar noch spät im Jahr ernten.

Frische Vitaminbomben in der kalten Jahreszeit

Durch den Abschluss des Beets nach unten ist das Grün zudem vor Nagern, Schnecken und Co. geschützt.

Hochbeet auffüllen - wann?

Wer Gemüse im Hochbeet anbaut, sollte sich nicht darüber wundern, dass der Beetinhalt mit der Zeit immer weiter nach unten absackt - dafür sind die Zersetzungsprozesse in den einzelnen Schichten verantwortlich. Ungefähr alle fünf Jahre ist deswegen eine neue Füllung fällig.

Die üppige Ernte aus dem Hochbeet leistet einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Gleichzeitig ist es schön, den natürlichen Kreislauf von der Aussaat bis zur Ernte miterleben zu können, ohne auf die Knie gehen zu müssen.