Sicherheit im Straßenverkehr ist bekanntlich sehr wichtig – und das gilt natürlich ganz besonders für alle, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber wie kann man sich und andere denn eigentlich am besten vor potenziellen Gefahren schützen? Und worauf sollte man darüber hinaus noch achten, um möglichst sicher von A nach B zu kommen?

Rücksichtslose Raser, unachtsame Paketboten, schier unzählige SUVs und mindestens ebenso viele LKWs: Wer häufig mit dem Fahrrad unterwegs ist, weiß vermutlich nur allzu genau, wie katastrophal es heutzutage auf Deutschlands Straßen zugeht – daher verwundert es verständlicherweise auch nur wenig, dass überraschend viele Menschen regelrecht Angst davor haben, mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilzunehmen, unabhängig davon, mit welcher Art von Fahrrad man unterwegs ist. Praktischerweise gibt es jedoch relativ viele nützliche Tipps und Tricks, mit denen man nicht nur die eigene Verkehrssicherheit erhöhen kann, sondern gleichzeitig auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. Zudem lassen sich diese meisten schnell, einfach und ohne große Investitionen umsetzen.

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Darauf sollte jeder Fahrradfahrer achten

Wer als Radfahrer am Straßenverkehr teilnimmt, muss leider sehr häufig nicht nur auf sich selbst aufpassen, sondern gleichzeitig auch für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken – und dabei spielt es effektiv gesehen keine Rolle, ob man mit einem alten Drahtesel, einem schicken E-Bike oder einem modernen Liegerad unterwegs ist. Der Grund dafür ist, dass Abstände von Anderen oft falsch eingeschätzt werden oder sich schlicht und einfach zu wenig Gedanken darüber gemacht wird, dass Radfahrer weder eine sogenannte Knautschzone haben, noch mal eben so ausweichen können. Allerdings gibt es gleich mehrere Mittel und Wege, um die eigene Sicherheit zu verbessern und die Sichtbarkeit im Straßenverkehr deutlich zu erhöhen.

Tipp Nr. 1: Die Straßenverkehrsordnung beachten
Da ein Fahrrad laut StVO (Abkürzung für Straßenverkehrsordnung) als Fahrzeug gilt, müssen sich Radfahrer an dieselben Regeln im Straßenverkehr halten, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch. Das Verkehrsrecht für Radfahrende beinhaltet darüber hinaus verschiedene Vorschriften in Bezug auf die Benutzung der Fahrbahn, auf den Mindestabstand und weitere allgemeine Regeln, die man aber auch als Autofahrer grundsätzlich einhalten muss.

Tipp Nr. 2: Stets aufmerksam sein
Wer während des Fahrradfahrens zu jeder Zeit wachsam und aufmerksam ist, kann die potenziellen Gefahren im Straßenverkehr deutlich minimieren. Zudem gilt die Grundregel: Nach außen selbstbewusst sein, innerlich aber trotzdem eher defensiv bleiben. Dementsprechend sollte man den anderen Verkehrsteilnehmern deutlich machen, dass man genau dieselben Rechte hat wie alle anderen auch. Wichtig: Auch wenn man im Recht ist, sollte man trotzdem nicht immer stur darauf beharren – vor allem dann nicht, wenn ein Unfall die mögliche Folge wäre.

Tipp Nr. 3: Vorausschauend fahren
Wie eingangs bereits erwähnt, müssen Fahrradfahrer leider immer wieder auch für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken – daher ist eine vorausschauende Fahrweise enorm wichtig. So verhindert man nämlich am besten plötzliche Richtungswechsel (weil man beispielsweise spontan ausweichen muss), Probleme beim Rechtsabbiegen (Stichwort toter Winkel) und eventuelle Gefahrenquellen wie Schlaglöcher, Gullydeckel und Eisen- beziehungsweise Straßenbahnschienen. Übrigens: Schienen sollten immer im 90-Grad-Winkel überquert werden. Falls das nicht möglich ist, sollte man besser absteigen und das Fahrrad schieben.

Tipp Nr. 4: Handzeichen geben
Als Fahrradfahrer sollte man immer frühzeitig deutlich machen, wohin man fahren möchte – und das gilt bei jedem Richtungswechsel. Optimalerweise sucht man zudem kurz den Blickkontakt mit den anderen Verkehrsteilnehmern, um sicher zu sein, dass man auch tatsächlich wahrgenommen wurde.

Tipp Nr. 5: Sichtbarkeit erhöhen
Bedauerlicherweise kommt es immer wieder vor, dass Radfahrer nicht rechtzeitig wahrgenommen werden, vor allem von Fahrern großer Autos und LKWs. Daher sollte man dementsprechende Vorkehrungen treffen, um die eigene Sichtbarkeit zu verbessern. Hier empfiehlt sich zum einen eine Warnweste oder alternativ dazu Kleidung mit Reflektoren oder fluoreszierenden Aufnähern. Zum anderen kann man bei den meisten Rädern ganz einfach eine Fahne oder einen Wimpel anbringen, sodass man auch aus einiger Entfernung deutlich besser gesehen wird.

Tipp Nr. 6: Gehwege und Fahrtrichtungen
Auch wenn der eine oder andere Biker vielleicht anders denken mag, haben Fahrräder zu keiner Zeit etwas auf dem Fußgängerweg zu suchen. Falls es weder Radweg noch Radfahrstreifen gibt, müssen Radler dementsprechend die Straße mitnutzen. Wer aus welchen Gründen auch immer trotzdem auf den Gehweg ausweichen muss, sollte dann jedoch besser absteigen und das Rad schieben. Ebenfalls wichtig: Auch als Fahrradfahrer muss man sich an die vorgegebenen Fahrtrichtungen halten – denn wer auf der falschen Straßenseite unterwegs ist, riskiert nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer.

Tipp Nr. 7: Abstand halten und fordern
Den Sicherheitsabstand einzuhalten, kann im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten – und das gilt nicht nur auf der Autobahn, sondern ganz besonders auch im Fahrradsattel. Zu dichtes Auffahren sollte also unter allen Umständen vermieden werden. Zudem sollte man den anderen Verkehrsteilnehmern deutlich machen, dass auch sie einen gewissen Abstand einzuhalten haben. Hier empfiehlt sich beispielsweise eine sogenannte Abstandsfahne, die auf der linken Seite angebracht wird und den Autofahrern klar signalisiert, wie viel Abstand beim Überholen notwendig ist. Und noch ein wichtiger Hinweis: Das Nebeneinanderfahren von Radfahrern ist laut StVO ausdrücklich erlaubt, solange der Verkehr dadurch nicht behindert wird. Allerdings sollten die Radler aber natürlich auch untereinander ausreichend Abstand halten.

Tipp Nr. 8: Regelmäßige Überprüfung des Fahrrades
Abschließend sei gesagt, dass nicht nur der Fahrer, sondern natürlich auch das Fahrrad selbst stets gut in Schuss sein sollte, um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können.
Und da es beim Fahrrad bekanntlich keine optischen Warnhinweise oder eine regelmäßige TÜV-Prüfung gibt, muss man persönlich dafür sorgen, dass das Bike voll funktionstüchtig ist und bleibt. Dazu gehören vor allem der passende Reifendruck, die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Bremsen, die Gangschaltung und die Lichtanlage.
Bei einem E-bike sollte besonders auf die Performance des Akkus und der anderen elektronischen Teile geachtet werden.

Und wer sich den Check-up fürs Fahrrad nicht selber zutraut, sollte das Bike mindestens zweimal pro Jahr in eine Fachwerkstatt bringen, um die Straßentauglichkeit auch weiterhin garantieren zu können.