Im Winter im Kalten sitzen möchte niemand. Fakt ist: In Deutschland sind wir auf unsere Heizungen angewiesen. Doch Energie (und damit Geld) sparen sowie der Schutz von Umwelt und Klima rücken immer mehr in den Fokus.
Moderne Heizungen greifen auf regenerative Energien zurück und damit nicht auf fossile Brennstoffe. Diese bzw. deren Emissionen sind seit 2021 mit einer CO₂-Steuer belegt. Für viele Immobilien steht deshalb in der nächsten Zeit eine Heizungsmodernisierung an.
Förderungen für neue Heizung und Heizungstausch
In den Jahren zwischen 2020 und 2023 haben sich die Förderprogramme und -richtlinien in Deutschland bereits mehrmals geändert. Auch die Zinssätze der KfW schwanken teilweise mehrmals täglich. Bitte haben Sie Verständnis dafür, falls die auf dieser Seite dargestellten Informationen aufgrund der Dynamik des Themas nicht immer dem aktuellen Stand entsprechen.
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude gibt es nicht nur Förderungen für den Austausch alter Heizsysteme, sondern auch beim Neubau von energieeffizienten Häusern.
→ Allgemeine Infos dazu gibt es hier beim BAFA (extern)
→ Förderungen für Anlagen zur Wärmeerzeugung (Heizungstechnik) (extern)
→ Förderungen für Heizungsoptimierung bei bestehenden Heizsystemen (extern)
Ein Energieberaterhilft und kann einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Wird in diesem Rahmen modernisiert, ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 Prozent möglich.
→ PDF-Datei Förderübersicht (extern)
Wann müssen die Vorgaben des GEG 2024 angewendet werden?
- Beim Einbau einer neuen Heizung, nicht aber bei einer Reparatur.
- Bei einer Zentralheizung, die Wärme und Warmwasser erzeugt, gelten die Regelungen beim Heizungstausch für das Gesamtsystem.
- Werden Wärme und Warmwasser getrennt voneinander erzeugt, gelten die Regelungen nur für das Einzelsystem, das neu eingebaut oder aufgestellt wird.
- Bei mehreren Heizungsanlagen in einem Gebäude oder in einem Quartier bei zur Wärmeversorgung verbundenen Gebäuden gelten die GEG-Regel entweder für die einzelne Heizungsanlage, die neu eingebaut oder aufgestellt wird, oder für die Gesamtheit aller installierten Heizungsanlagen.
Digitale Technik im Heizungskeller
Alle Komponenten im Haus, die Energie erzeugen oder verbrauchen, lassen sich heute miteinander vernetzen: Von der Wärmepumpe samt PV-Anlage über die Waschmaschine bis hin zum E-Auto. Das HEMS (Home Energie Management System) regelt das Zusammenspiel. Die Wärmepumpe wird dann beispielsweise mit Solarstrom betrieben, wenn gerade viel erzeugt wurde.
Wenn kein Bedarf für Heizung oder Warmwasser besteht, kann der Strom gespeichert werden. Das ermöglicht Hausbesitzern, kostensparend und umweltfreundlich Energie erzeugen und sich zugleich unabhängiger von Strom- oder Brennstofflieferanten machen.
Heizungsarten im Überblick
Welche Arten von Heizsystemen gibt es, was kosten sie und wie lässt sich damit sparen? Gibt es auch Kombinationsmöglichkeiten aus verschiedenen Heizsystemen?
Welche Heizung im konkreten Anwendungsfall am besten geeignet ist, klären Hausbesitzer mit einem Fachbetrieb. Ein kurzer Überblick über verschiedene Arten von Heizungen:
1. Gasheizung mit Brennwerttechnik
Eine moderne Gasheizung oder Gastherme mit Brennwerttechnik zählt zu den effizientesten Heizsystemen überhaupt. In Kombination mit einer Dämmung der Rohrleitungen der Heizung profitiert man schon von einer Heizkosteneinsparung in Höhe von 30 Prozent. In Kombination mit Solarthermie sind sogar 50 Prozent Ersparnis drin. Moderne Brennwertkessel lassen sich ideal mit erneuerbaren Energien kombinieren.
Video: Gas-Brennwertheizung mit Solaranlage
Diese hohe Energieeinsparung liegt in der Funktionsweise der Brennwerttechnik begründet: Bei der Verbrennung von Gas entsteht außer Wärme auch Wasserdampf. Die im Abgas enthaltene Wärme wird genutzt und auch die bei der Kondensation des Wasserdampfes freigesetzte latente Wärme wird dem Heizsystem wieder zugeführt.
Weiterer Einspareffekt: Die Heizung arbeitet modulierend, das heißt sie lässt sich flexibel an den jeweiligen Wärmebedarf anpassen und auch hohe Vorlauftemperaturen sind nicht erforderlich. Man kann, sollte kein Gasanschluss vorhanden sein, auch Flüssiggastanks installieren und Flüssiggas statt Erdgas nutzen. Es verbrennt nahezu ohne Rückstände. Damit das durch den Brennwertkessel entstehende Kondenswasser den Schornstein nicht schädigt, muss dieser entsprechend saniert werden.
Kosten für die Gasheizung mit Brennwerttechnik:
- Austausch Kessel zwischen 4.000 und 7.000 Euro plus Kosten für Einbau
- Schornsteinsanierung (Edelstahlrohr) zwischen 600 und 1.200
- Förderungen für Gas-Hybridheizungen gibt es nicht mehr
2. Ölheizung (mit Brennwerttechnik)
Verlässlichkeit und die Kombinierbarkeit mit erneuerbaren Energien machen die Ölheizung zum geschätzten Partner. CO2-Preis und Vorgaben für den Austausch lassen die Ölheizung dennoch zum Auslaufmodell werden.
Wer bei Öl bleiben möchte, kann auf moderne Heiztechnik zählen: Brennwerttechnik wandelt das Öl fast vollständig in Wärme um und nutzt auch die Wärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes. Das spart Brennstoff und Heizkosten. Am besten verwenden Hausbesitzer für die Öl-Brennwertheizung schwefelarmes Heizöl, das nahezu ohne Rückstände verbrennt. Ölheizungen mit Brennwerttechnik müssen nur alle 2 Jahre vom Schornsteinfeger kontrolliert werden. Auch hier muss der Schornstein für das entstehende Kondenswasser gerüstet sein.
Video: Neue Öl-Brennwertheizung – lohnt sich das?
Eine moderne Öl-Brennwertheizung lässt sich perfekt mit einer thermischen Solaranlage kombinieren. Die Solarthermie-Anlage unterstützt die Warmwasserbereitung und bei Bedarf auch die Heizung. Das senkt den Ölverbrauch um zehn bis 20 Prozent. Für eine Hybridheizung, wo erneuerbare Energien eingebunden werden können (z.B. Kaminofen), in Kombination mit einem Pufferspeicher sollten schon bei der Planung genügend Anschlüsse eingeplant werden.
Kosten für die Ölheizung mit Brennwerttechnik
- Neue Ölheizung und Installation ca. 8.000 Euro
- Bei Kombination mit Solarthermie und ggf. Heizungsunterstützung insgesamt ca. 15.000 bis 20.000 Euro
- Schornsteinsanierung (Edelstahlrohr) zwischen 600 und 1.200 Euro
- Doppelwandiger Öltank (2.000 Liter) aus Kunststoff ca. 2.000 Euro
- Förderungen gibt es für Ölheizungen keine mehr
3. Pelletheizung (mit Brennwerttechnik) - Holzheizung
Nicht nur einzelne Räume können mit Holzpellets mittels Pelletofen beheizt werden, auch ganze Häuser dank einer Zentral-Pelletheizung. Eine Pelletheizung wird mit dem regenerativen Brennstoff Holz betrieben und erlaubt ein sehr sauberes Heizen.
Video: Die Pelletheizung
Als Zentralheizung eignet sie sich perfekt zum Beheizen von Ein- oder Zweifamilienhäusern. Meistens können dann sogar das hydraulische Heizsystem und der Schornstein weiter genutzt werden. Was bei Öl- und Gasheizung schon Standard ist, setzt sich langsam auch bei der Pelletheizung durch: Brennwerttechnik macht die Pelletheizung noch wirtschaftlicher, denn auch die Energie aus dem Abgas wird genutzt. So kann der Energiegehalt der Holzpellets optimal ausgenutzt werden und es lassen sich noch mehr Heizkosten einsparen. Zusätzlich sind die Zuschüsse für Pelletheizungen mit Brennwerttechnik besonders attraktiv.
► Hier erfahren Sie mehr über Holzpellets
Zusammen mit einer Solarthermie-Anlage arbeitet die Pelletheizung noch effizienter und der Heizkessel kann im Sommer überwiegend ausgeschaltet bleiben. Holzpellets werden ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck hergestellt und haben einen Heizwert von etwa fünf Kilowatt. Damit entspricht der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets ungefähr dem von einem halben Liter Heizöl. Der Vorrat Holzpellets für eine Heizsaison kann problemlos in oder am Haus gelagert werden.
Für neu in Betrieb genommene Pelletheizungen gelten Emissionsanforderungen: Sie müssen die Stufe 2 der 1. BImSchV (Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen) erfüllen. Bester Ansprechpartner für Informationen dazu ist der örtliche Bezirksschornsteinfegermeister.
Kosten für die Pelletheizung
- Komplette Pelletheizung mit Pelletkessel, Pufferspeicher, Pelletlager, Fördersystem und Installation ca. 15.000 bis 20.000 Euro
- Förderungen möglich
4. Hackschnitzelheizung - Holzheizung
Die Hackschnitzelheizung ist eine Variante der Holzheizung, als Brennstoff kommen Holzhackschnitzel zum Einsatz. Wichtig für den effizienten Betrieb der Heizung ist die richtige Auslegung des Heizkessels für den Wärmebedarf.
Genau wie die Pelletheizung gehört sie zu den automatisch beschickten Biomasseheizungen. Holzhackschnitzel sind - bezogen auf den Heizwert - in der Regel der günstigste Holzbrennstoff. Dennoch sollten Hausbesitzer die Investition in eine Hackschnitzelheizung gut durchdenken. Die Kosten, der bauliche und logistische Aufwand sind, verglichen mit anderen Heizungen, vergleichsweise hoch, so dass Hackschnitzelheizungen oft eher in Mehrfamilienhäusern und Heizkraftwerken, die mehrere Häuser mit Nahwärme versorgen, zum Einsatz kommen.
Eine Hackschnitzelheizung besteht aus Brennstofflager für die Holzhackschnitzel mit Befüllvorrichtung und Austragungssystem, Brennstoffförderung zur Feuerung, Hackschnitzelfeuerung und Heizkessel, Wärmeabgabesystem, Brauchwasserspeicher und Pufferspeicher, Schornstein und Ascheaustragssystem.
Wichtig ist dabei, dass die Leistung des Heizkessels zum Wärmebedarf des Hauses passt und dass die Hackschnitzelheizung einen hohen Wirkungsgrad hat (moderne Heizkessel erreichen mehr als 90 Prozent). Ebenso sollten Hausbesitzer sicherstellen, dass Holzhackschnitzel regional zur Verfügung stehen, damit die Brennstoff-Beschaffung einfach ist.
Auch bei einer Hackschnitzelheizung müssen die Emissionsanforderungen der Stufe 2 der 1. BImSchV (Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen) erfüllen, auch hier ist der Bezirksschornsteinfegermeister der erste Ansprechpartner.
Kosten für die Hackschnitzelheizung
- Hackschnitzelheizung insgesamt 10.000 bis 15.000 Euro
- Förderungen möglich
5. Scheitholzheizung
Die Scheitholzheizung gehört zu den Holzheizungen, bestückt wird sie hauptsächlich von Hand mit Scheitholz. Perfekte Ergänzung eines Scheitholzvergaserkessels ist ein Pufferspeicher, der überschüssige Wärme aufnimmt. Empfehlenswert ist eine Pufferspeicher-Größe von 100 Litern je kW Heizleistung, damit lassen sich in der Übergangszeit mehrere Tage ohne Heizen überbrücken. Für die Warmwasserbereitung in den Sommermonaten ist darüber hinaus eine kombinierte Solarthermie-Anlage die perfekte Ergänzung.
Eine sinnvolle Alternative sind Scheitholzheizungen vor allem im ländlichen Raum, wo ausreichend Holz in der Nähe zur Verfügung steht und das Grundstück groß genug für die Lagerung und Trocknung von Brennholz ist.
Video: Heizen mit Holz
Scheitholzheizungen werden zwar von Hand bestückt, können aber dennoch als Zentralheizung eingesetzt werden. Unterschieden werden Oberbrandkessel und Vergaserkessel. Oberbrandkessel haben ähnlich wie Kamin, Kaminofen und Kachelofen einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad und relativ hohe Staub- und Kohlenmonoxid-Emissionen. Ist die Scheitholzheizung als Zentralheizung geplant, sollte man besser auf einen so genannten Scheitholzvergaserkessel setzen. Dabei vergast das Holz im Glutbett und die abgeführten Holzgase werden in einer separaten Brennkammer vollständig verbrannt. Scheitholzvergaserkessel erreichen niedrige Schadstoffemissionen und hohe Wirkungsgrade.
In Frage kommen entweder ein reiner Scheitholzvergaserkessel oder eine Kombination von Scheitholz und Holzpellets. Bei der Platzierung des Holzvergaserkessels sollten Hausbesitzer darauf achten, dass das Scheitholz aus dem Brennstofflager in kurzen Wegen zum Heizkessel gelangt.
Auch bei dieser Art der Holzheizung müssen die Emissionsanforderungen der Stufe 2 der 1. BImSchV (Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen) erfüllen, am besten den Bezirksschornsteinfegermeister fragen.
Kosten für die Scheitholzheizung
- Scheitholzheizung insgesamt mindestens 10.000
- Förderungen möglich
6. Wärmepumpe
Die Wärmepumpe arbeitet emissionsfrei und zählt zu den umweltschonendsten Methoden der Heizung und Warmwasserbereitung. Wie eine Art umgekehrter Kühlschrank gewinnt eine Wärmepumpe kostenlose Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erdreich. So wird die kostenlose Umgebungswärme aus Wasser, Erde und Luft genutzt, also erneuerbare Energien.
► Mehr über Wärmepumpen auch hier
Video: 5 wichtige Fakten zu Wärmepumpen
Der Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme. Diese wird dann auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und für Heizung und Warmwasser genutzt. Das Ganze passiert in einem geschlossenen Kreislauf: Zuerst steigen Druck und Temperatur des Kältemittels an, dann wird die Wärme an das Heizungswasser abgegeben und Druck und Temperatur des Kältemittels sinken wieder, der Prozess startet von vorn.
► Wie eine Wärmepumpe funktioniert und wann sie im Altbau Sinn macht
Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, lässt sich am so genannten COP-Wert erkennen. So bedeutet der COP-Wert 4, dass das 4-fache der eingesetzten Energie wieder als Wärme erzeugt wird. Dieser Wert hilft dabei, verschiedene Modelle zu vergleichen. Eine weitere wichtige Kenngröße für die Effizienz der Wärmepumpe ist die "jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz" (ηs-Wert = Eta-s). Dieser ηs-Wert gibt an, wie viel Primärenergie für eine Kilowattstunde Wärme benötigt wird. Auch die Vergabe von Fördermitteln ist an ausreichend hohe Werte bei der jahreszeitbedingten Raumheizungseffizienz geknüpft.
Es gibt verschiedene Arten von Wärmpepumpen:
- Erdwärmepumpe bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpe
Nutzt Erdwärme (Geothermie) und erzielt hohe Erträge, Erschließungs- und Investitionsaufwand hoch. Inzwischen gibt es auch Wärmepumpen, die alternativ zu Erdsonden Eisspeicher als Wärmequelle nutzen. - Grundwasserwärmepumpe bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
Entzieht die Wärme dem Grundwasser, dafür sind zwei Brunnen nötig, ein Saug- und ein Schluckbrunnen. Darüber hinaus muss Grundwasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Erreicht die höchsten Effizienzwerte (erzeugt am meisten Wärme), Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt erforderlich. - Luftwärmepumpe bzw. Luft-Wasser-Wärmepumpe:
Entzieht der Umgebungsluft oder der Abluft des Hauses die Wärme. Erschließungs- und Investitionsaufwand vergleichsweise gering, erreicht aber geringere Effizienzwerte als die anderen beiden Varianten.
Kosten für die Wärmepumpe
- Wärmepumpe inkl. Pufferspeicher inkl. Installation ca. 9.000 bis 12.000 Euro
- Zusatzkosten für Wärmeverteilsystem und Erschließung der Wärmequelle (bei Luftwärmepumpe zusätzliches Gerät, bei Erdwärme Kosten für Bohrung und Erdaushub, bei Grundwasserpumpe Kosten für Saug- und Schluckbrunnen) – insgesamt je nach Variante für die Wärmepumpenheizung dann 12.000 bis 20.000 Euro
- Förderungen möglich
6. Blockheizkraftwerk - Brennstoffzellenheizung
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert dank Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gleichzeitig Wärme und Strom. Für den Einsatz im Einfamilienhaus wurden Nano-BHKWs entwickelt, die Technik der Zukunft ist das Brennstoffzellen-BHKW.
► Was ist ein Blockheizkraftwerk? Hier erfahren Sie mehr zur Brennstoffzellenheizung inkl. Video
Damit erzeugt man nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Als Nano-BHKW werden stromerzeugende Heizungen mit einer elektrischen Leistung bis etwa 2,5 Kilowatt bezeichnet, Mikro-BHKW decken den Leistungsbereich von etwa 2,5 bis 20 kW ab. Zwischen circa 20 kW bis 50 kW elektrischer Leistung werden KWK-Anlagen als Mini-BHKW bezeichnet.
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) treibt ein Stirling- oder Ottomotor einen Generator zur Stromerzeugung an. Die dabei entstehende Abwärme wird über einen Wärmetauscher über den Kühlwasserkreislauf an das Heizungssystem übertragen und zur Raumheizung und Warmwasserbereitung genutzt. Der erzeugte Strom kann selbst genutzt werden und in das öffentliche Stromnetz zur gesetzlich vorgeschriebenen Vergütung eingespeist werden. Die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionierende Heizung nutzt die Energie des eingesetzten Brennstoffs bis zu 90 Prozent und erzeugt gleichzeitig Strom für den Haushalt. Das senkt nicht nur die Heiz-, sondern auch die Stromkosten.
Video: Blockheizkraftwerk für Strom + Wärme | BHKW Anlage | Erneuerbare Energien
Damit ein Mikro-BHKW für Hausbesitzer wirtschaftlich ist, sollte der Wärmebedarf mindestens 15.000 bis 20.000 kW/h pro Jahr betragen, je mehr, umso besser. Deshalb eigenen sich Blockheizkraftwerke zum Beispiel nicht für den Einsatz in einem Niedrigenergiehaus. Aber im Altbau und beim Heizungstausch sind Mikro-BHKW eine gute Alternative.
Relativ neu für Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung ist die Brennstoffzellenheizung (Brennstoffzellen-BHKW). In einer Brennstoffzelle findet kein Verbrennungsvorgang statt, Strom und Wärme werden elektrochemisch erzeugt. Die Vorteile der Brennstoffzelle: Sie arbeitet nahezu lautlos, nutzt den Energierohstoff sehr effizient und stößt kaum Schadstoffe aus. Zudem kann die Technik sehr gut geregelt werden und benötigt kaum Wartung. Betrieben wird so eine kompakte Energiezentrale für das Haus mit Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen, die aus Erdgas, Biogas oder Methanol gewonnen werden.
Kosten für das Blockheizkraftwerk
- Bei Mikro-BHKW mindestens 16.000 Euro (Wartungsvertrag für den Motor sinnvoll – Zusatzkosten entstehen)
- Gefördert wird die Errichtung oder Erweiterung von Heizungsanlagen mit stationären Brennstoffzellensystemen
Wichtig für die Heizung: Pufferspeicher und Umwälzpumpe
Auch bei diesen beiden Komponenten für sich genommen kann sich eine Modernisierung lohnen!
Der Pufferspeicher ist sozusagen das Herz jeder Heizungsanlage, speichert überschüssige Wärme und kann Temperaturschwankungen ausgleichen. Die gut gedämmten Warmwasserspeicher entlasten so zum Beispiel Gasheizung und Blockheizkraftwerk (BHKW), denn die Heizung muss nicht ständig anspringen. Das spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Heizung. Das Heizen mit Erneuerbaren Energien wie Solarthermie, Wärmepumpe, Pelletheizung oder Holzheizung wird mit Pufferspeicher erst richtig effizient - denn im Warmwasserspeicher kann überschüssige Wärme zwischengelagert werden.
Während kleine Pufferspeicher ab circa 300 Euro erhältlich sind, müssen Hausbesitzer für einen 800-Liter-Speicher mit Kosten zwischen 800 und 1.000 Euro rechnen. Dazu kommen noch die Kosten für die Montage. Kombispeicher mit integrierter Warmwasserbereitung kosten je nach Größe zwischen 800 und 3.500 Euro. Wird der Pufferspeicher/Kombispeicher im Rahmen eines Heizungstauschs oder bei der Optimierung der Heizung eingebaut, gehört er zu den förderfähigen Kosten und wird bei der Förderung berücksichtigt.
Video: Pufferspeicher - So spart ihr richtig beim Heizen!
Die Umwälzpumpe, auch Heizungspumpe genannt, hält den Heizkreislauf in Schwung. Sie ist dafür verantwortlich, dass das Heizungswasser im Heizungssystem zirkulieren kann und transportiert das Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern. Energieeffiziente, elektronisch gesteuerte Heizungspumpen verbrauchen heute bis zu 90 Prozent weniger Strom als die Umwälzpumpen im Altbau. Damit lassen sich im Jahr allein zwischen 60 und 100 Euro Stromkosten in einem Einfamilienhaus sparen. Und nicht nur hohe Stromkosten verschwinden durch die neue Heizungspumpe: Da Hocheffizienzpumpen keinen unnötig hohen Druck im Rohrleitungsnetz aufbauen, verabschieden sich mit der neuen Umwälzpumpe oft auch Strömungsgeräusche und pfeifende Ventile.
Eine neue Heizungspumpe kostet für ein Einfamilienhaus inklusive Einbau rund 400 Euro.
Checkliste Heizungswartung
Egal, welches Heizsystem verbaut ist: Gewartet werden muss es regelmäßig. Hier die wichtigsten Checkpunkte:
Komponente der Heizung | Wartungsmaßnahme |
---|---|
Kesselwasser- und Vorlauftemperatur | Überprüfung der Temperaturen während des Heizbetriebs und gegebenenfalls Anpassung an den tatsächlichen Bedarf. |
Schaltuhr der zentralen Regelung | Überprüfung und Anpassung der Zeiten für Nachtabsenkung oder -abschaltung sowie Wochenend-Heizprogramme, um den Wärmebedarf genau zu erfassen und Energieverschwendung zu vermeiden. |
Außentemperaturgeführte Steuerung | Überprüfung der Funktion der Steuerung und der Umwälzpumpe. Bei Mängeln Beauftragung eines Wartungsdienstes zur Reparatur und Austausch der alten Pumpe gegen eine energieeffiziente Pumpe. |
Heizkörper | Entlüftung der Heizkörper, um eine gleichmäßige und effiziente Wärmeabgabe zu gewährleisten. Überprüfung und gegebenenfalls Nachjustierung der Thermostatventile gemäß den Anforderungen des GEG (Gebäudeenergiegesetz). |
Heizkessel | Überprüfung auf Verschmutzung, da eine Rußschicht von einem Millimeter den Brennstoffverbrauch einer Ölheizung um etwa 5 Prozent erhöhen kann. Überprüfung der Effizienz. Durch Betriebsstundenzähler kann festgestellt werden, ob der Brenner ausreichend betrieben wird. Eine zu kurze Betriebszeit kann auf einen zu großen Heizkessel hinweisen. |
Heizungspumpe | Überprüfung der Betriebszeiten der Pumpe. Bei einer Pause über Nacht können bei einem Einfamilienhaus mit Ölheizung jährlich 30 bis 100 Liter Heizöl eingespart werden. |
Heizungsrohre und Warmwasserleitungen | Überprüfung der Dämmung der Rohrleitungen und Warmwasserleitungen. Eine ausreichende Dämmung senkt den Wärmeverlust erheblich (von 235 Kilowattstunden auf etwa 35 Kilowattstunden pro Meter und Jahr) und spart Energie. |
Heizkörper | Überprüfung auf Rost oder Undichtigkeiten. Bei Bedarf kann der Einsatz moderner Niedrigtemperatur-Heizkörper oder einer Flächenheizung zur Energieeinsparung empfohlen werden. |
Heizöltanks | Speziell bei Ölheizungen: Überprüfung der Intaktheit der Heizöltanks und Suche nach möglichen Schäden oder Mängeln. |
Hybridheizungen
Eine Hybridheizung ist eine Heizungsanlage, die mehrere Energiequellen kombiniert, um Wärme zu erzeugen. Dabei werden herkömmliche Heiztechnologien mit erneuerbaren Energien integriert, um eine effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit erneuerbaren Energien, darunter:
- Solarthermie: Sonnenkollektoren nutzen die Sonnenenergie, um Wasser oder Luft zu erwärmen, das dann in das Heizsystem eingespeist wird.
- Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung (Luft, Erdreich oder Grundwasser) Wärme und wandelt sie in Heizenergie um.
- Biomasse: Biomassekessel oder Pelletöfen nutzen Holzpellets, Hackschnitzel oder andere biologische Brennstoffe zur Wärmeerzeugung.
- Geothermie: Erdwärme wird genutzt, indem Wärme aus dem Boden mittels Erdsonden oder Grundwasserwärmepumpen entzogen wird.
- Brennstoffzelle: Eine Brennstoffzelle erzeugt Wärme und Strom aus Wasserstoff oder Erdgas und kann als Teil einer Hybridheizung genutzt werden.
Diese Kombinationsmöglichkeiten ermöglichen eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien in Verbindung mit herkömmlichen Energieträgern wie Öl oder Gas. Durch die Integration erneuerbarer Energien wird der CO₂-Ausstoß reduziert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert.