In den eigenen vier Wänden fühlen wir uns sicher und geborgen. Doch wie gut ist unser Zuhause wirklich geschützt? Gefahrenmelder schlagen rechtzeitig Alarm, wenn im Haus etwas nicht stimmt.

Außer bei Rauchwarnmeldern gibt es keine Pflicht zur Installation von Meldetechnik. Empfehlenswert sind Gefahrenmelder aber allemal.

Ein Überblick:

Gefahrenmelder Verwendungszweck Emp. Standorte
Rauchwarnmelder Erkennen Rauch und minimieren Brandgefahren. Wohn- und Schlafräume, Flur, Keller, Küche.
Hitzemelder Reagieren auf außergewöhnliche Temperaturerhöhungen. Küche, Bad, staubige Dachböden.
Rauch- und Hitzemelder Kombinierte Sensoren für Rauch und Temperatur. Wohn- und Geschäftsräume.
Gaswarnmelder Warnen vor Methanansammlungen durch Erdgasleitungen. Bereiche mit Gasleitungen oder Gasgeräten.
Kohlenmonoxidmelder Erfassen Kohlenmonoxidlecks bei Heizungen und Öfen. Räume mit Heizungen, Öfen oder Kaminen.
Radonmelder Messen Radonkonzentrationen im Raum. Je nach geologischen Gegebenheiten.
Wassermelder Erkennen Wasserschäden durch Lecks oder Überläufe. Küche, Badezimmer, Keller.
Herdwächter Überwachen den Herd und verhindern Küchenbrände. Über dem Herd oder unter der Dunstabzugshaube.
Bewegungsmelder Erfassen Bewegungen und dienen der Sicherheit. Außenbereiche für Beleuchtung, Einbruchschutz.
Glasbruchmelder Erkennen Glasbruch und schützen vor Einbrüchen. Fenster und Glastüren.
Fenstersensoren Überwachen Fensterzustand und lösen Alarm aus. In Fensterprofilen, besonders für Glastüren.

"Damit die Melder ihre Aufgabe zuverlässig und sicher erfüllen, sollte die Installation durch einen Fachbetrieb erfolgen", sagt Ullrich Fichtner von der Initiative Elektro+.

Rauchmelder erfasst Rauch

djd/Elektro+/ Busch-Jaeger

Rauchwarnmelder sind aus gutem Grund in den meisten Bundesländern verpflichtend vorgeschrieben.

1. Brandgefahr: Rauchwarnmelder sind aus gutem Grund vorgeschrieben

Die Installation von Rauchwarnmeldern ist in Baden-Württemberg gesetzlich vorgeschrieben. Sie minimieren das Risiko, von einem Feuer überrascht zu werden oder im Schlaf durch Rauchgase zu ersticken. Beim Kauf sollte man auf das herstellerneutrale "Q-Label" achten. Der Einbau ist sinnvoll in allen Wohn- und Schlafräumen sowie im Flur, im Keller und in der Küche.

Wo sie Fehlalarme auslösen könnten, etwa in der Küche, im Bad oder in staubigen Dachböden, lassen sich Hitze- oder Thermomelder einsetzen. Sie reagieren nicht auf Rauch, sondern auf außergewöhnliche Temperaturerhöhungen.

Es gibt auch kombinierte Rauch- und Hitzemelder für den Einsatz in Wohn- und Geschäftsräumen. Diese Geräte verfügen über zwei separate Sensoren, einen für die Raucherkennung und einen für die Temperaturmessung.

Brandschutz im Haushalt

Welche Maßnahmen Sie im Haushalt zum Brandschutz ergreifen sollten, lesen Sie im Artikel »Brandschutz in Privathaushalten.

Der Herd stellt in der heimischen Küche die größte Brandgefahr dar. Ein Herdwächter kann durch die Überwachung von Faktoren wie Kochzeit, Bewegung, Stromverbrauch und Temperatur potenzielle Gefahren erkennen. Wenn Ungleichgewichte wie beispielsweise ein sprunghafter Temperaturanstieg festgestellt werden, erfolgt eine Warnung und der Herd wird automatisch abgeschaltet.

Der Herdwächter wird über dem Kochfeld oder unter der Dunstabzugshaube angebracht, während die Steuereinheit, die drahtlos mit dem Sensor kommuniziert, vom Elektrofachmann in die Herdzuleitung eingebaut wird. Bei einem Alarm muss der Nutzer innerhalb von 15 Sekunden reagieren, sonst wird die Stromversorgung unterbrochen und der Herd ausgeschaltet. Dies verhindert Küchenbrände und Unfälle, die jährlich viele Haushalte betreffen.

Rauchmelder dürfen nur in begründeten Fällen abgenommen werden, wie bei Renovierungsarbeiten.

Tipps für den Umgang mit Rauchmeldern beim Renovieren

  1. Schutz vor Schmutz und Farbe: Staub und Farbpartikel können die Funktionsfähigkeit der Rauchmelder beeinträchtigen und Fehlalarme verursachen. Daher sollten die Rauchmelder während der Renovierungsarbeiten geschützt werden.

  2. Abnehmen und Aufbewahren: Profis empfehlen, die Rauchmelder von der Montageplatte abzudrehen und in einem anderen Raum aufzubewahren. Am sichersten ist es, sie in Plastikbeutel zu packen und mit dem zugehörigen Raum zu beschriften.

  3. Überprüfung des Austauschdatums: Bei Gelegenheit, wenn die Montageplatte abgenommen wird, sollte das empfohlene Austauschdatum überprüft werden, das bei modernen Modellen oft außen am Rauchmelder aufgedruckt ist. Rauchmelder müssen spätestens nach zehn Jahren ausgetauscht werden.

  4. Austausch während der Renovierung: Wenn ein Austausch erforderlich ist, empfiehlt es sich, dies vor oder während der Renovierung zu erledigen. Dies ermöglicht auch die Überprüfung, ob bestehende Montagelöcher wiederverwendet werden können.

  5. Schnelle Wiedermontage: Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten sollten die Rauchmelder so schnell wie möglich wieder an der Decke angebracht werden.

  6. Sichere Montage: Wenn Rauchmelder ausgetauscht werden müssen, sollten sie mit Dübeln und Schrauben an der Montageplatte befestigt werden, um eine sichere Verbindung zur Zimmerdecke herzustellen. Dabei ist ein Mindestabstand von 50 cm zu Wänden oder Möbeln einzuhalten.

  7. Test der Funktionsfähigkeit: Nach dem Aufdrehen des Rauchmelders auf die Montageplatte sollte zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Testknopf gedrückt werden.

2. Unsichtbare Gefahren in der Luft: Gas-, Kohlenmonoxid- und Radonmelder

Wer Gasleitungen im Haus hat oder beispielsweise mit einem Kaminofen heizt, kann sich mit Gas- oder Kohlenmonoxidmeldern vor Gefahren für Leib und Leben schützen. Je nach Region sind auch Radonmelder empfehlenswert.

Für Haushalte, die Erdgas als Energiequelle für die Heizung oder zum Kochen nutzen, ist es ratsam, einen Gaswarnmelder zu Installieren. Erdgas enthält eine erhebliche Menge an hochentzündlichem Methan. Wenn sich zu viel Methan in der Luft ansammelt, besteht die Gefahr einer Selbstentzündung. Selbst ein winziger Funke, beispielsweise beim Betätigen eines Lichtschalters, kann eine Explosion auslösen. Ein Gaswarnmelder kann frühzeitig und zuverlässig vor geringsten Mengen dieses gefährlichen Gases warnen.

Trotz regelmäßiger Wartung von Heizungen und Kaminen besteht die Gefahr eines Kohlenmonoxid-Lecks, insbesondere wenn der Verbrennungsvorgang gestört ist. Kohlenmonoxid ist geruchlos und kann tödlich sein. Daher ist die Installation eines Kohlenmonoxidmelders ratsam. Dieser überwacht die CO-Konzentration in der Raumluft und gibt bei Überschreitung eines Schwellenwerts akustische und optische Warnsignale aus.

Todesfalle Kohlenmonoxid: Wo das gefährliche Gas lauert

Das unsichtbare Radon ist eine gesundheitsschädliche Gefahr aus dem Untergrund. Es entsteht im Erdboden durch den Zerfall von Uran und setzt bei seiner Zersetzung radioaktive Strahlung frei. Abhängig von den geologischen Gegebenheiten entweichen regional unterschiedlich große Mengen aus dem Boden. Radonmessgeräte zur festen Installation zu Hause sehen aus wie Rauchmelder. Manche verfügen auch über Zusatzfunktionen wie Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung.

► Ob Ihre Region von Radon betroffen ist, erfahren Sie in diesem Artikel

Bewegungsmelder am Haus

djd/Elektro+/Gira

Bewegungsmelder, die das Licht am Haus einschalten, schrecken Einbrecher ab und schaffen mehr Komfort für die Bewohner.

3. Wasserschäden verhindern mit Wasser- und Flüssigkeitsmeldern

Wasserschäden, sei es durch eine übergelaufene Badewanne, einen geplatzten Wasserschlauch oder einen Rohrbruch, sind nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig in der Behebung. Um frühzeitig auf solche Probleme aufmerksam zu werden und Schlimmeres zu verhindern, sind Wassermelder eine sinnvolle Ergänzung für den Haushalt.

Diese Melder werden am Boden der Küche, im Badezimmer oder im Keller platziert und geben sofort Alarm, wenn sie mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten in Kontakt kommen. Dadurch kann rasch reagiert werden, um größere Schäden zu vermeiden.

Einbrecher macht sich an der Tür zu schaffen

Thinkstock

Fenster- und Türsensoren schlagen Alarm, wenn sich jemand daran zu schaffen macht.

4. Einbruchschutz erhöhen mit Fenster- und Glasbruchsensoren und Bewegungsmeldern

Bewegungsmelder für die Beleuchtung stellen nicht nur einen Sicherheitsaspekt für die Bewohner dar. Gut ausgeleuchtete Wege und Treppen helfen, Unfälle und Stürze zu verhindern. Zudem fühlt man sich im Licht einfach sicherer – und deshalb empfiehlt sich automatische Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder auch als eine wichtige Komponente beim Einbruchschutz (für den es unter bestimmten Umständen noch KfW-Förderungen gibt).

Beleuchtung: Mehr Komfort, mehr Sicherheit

Eine häufig genutzte Einbruchmethode beinhaltet die Beschädigung eines Fensters, um den Fenstergriff zu erreichen und das Fenster zu öffnen. Glasbruchmelder sind eine effektive Lösung zur Erkennung solcher Vorfälle und geben Alarm, sobald Glas zerstört wird. Es gibt verschiedene Arten von Glasbruchmeldern. Akustische Glasbruchmelder reagieren auf Luftschall und erkennen die charakteristischen Geräusche von splitterndem Glas, selbst aus größerer Entfernung. Ein Sensor kann mehrere Glasscheiben überwachen, die sich in akustischer Reichweite befinden. Passive Glasbruchmelder arbeiten ebenfalls auf akustischer Basis. Sie werden direkt auf die Glasfläche geklebt und erfassen den Körperschall, der beim Glasbruch entsteht. Aktive Glasbruchmelder bestehen aus einem Sender und einem Empfänger, die oft in einem Gehäuse untergebracht sind. Veränderungen in der Signalübertragung zwischen Sender und Empfänger, ausgelöst durch Glasbeschädigungen, lösen einen Alarm aus.

Unsichtbarer Wächter: Fenstersensor

Funksensoren in Fensterprofilen können Einbruchsalarm auslösen und den Öffnungszustand der Fenster überwachen. Dieser "unsichtbare Wächter" ist diskret in das Fensterprofil integriert. Der Sensor erkennt Manipulationsversuche oder Erschütterungen und gibt ein Warnton direkt am Fenster aus. Gleichzeitig aktiviert er ein lautes Alarmsignal im Haus. Zusätzlich können Alarmbenachrichtigungen über Push-Benachrichtigungen auf das Smartphone gesendet werden (auch ohne Smart Home Integration).

Die Sensoren eignen sich natürlich auch für Glastüren wie Terrassentüren.

Smart Home Vernetzung im Haushalt

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Alles vernetzt mit den entsprechenden Apps und Hardware-Lösungen. Fachbetriebe helfen weiter!

Smarte Integration ins ganze Haus

Die Integration von Meldetechnik in ein Smart Home System bietet eine noch umfassendere Sicherheitslösung für Ihr Zuhause. Hier sind einige Vorteile und Möglichkeiten, wie sich diese Sensoren nahtlos in Ihr Smart Home integrieren lassen:

1. Echtzeitüberwachung: Durch die Integration von Rauch-, Gas- und Wassermeldern in Ihr Smart Home können Sie Ihr Zuhause in Echtzeit überwachen. Bei erkannten Gefahrensituationen erhalten Sie sofortige Benachrichtigungen auf Ihr Smartphone oder andere vernetzte Geräte.

2. Automatisierte Reaktionen: Ihr Smart Home kann automatisierte Reaktionen auf Gefahren auslösen. Wenn beispielsweise ein Rauchmelder Alarm schlägt, können Ihre intelligenten Beleuchtungssysteme den Fluchtweg beleuchten und die Lüftungssysteme abschalten, um Rauchausbreitung zu verhindern.

3. Ferndiagnose: Den Status Ihrer Melder können Sie jederzeit von unterwegs überprüfen. Das ist besonders nützlich, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist, wenn Sie nicht zu Hause sind.

4. Zentrale Steuerung: Über eine zentrale Smart Home App oder einen Sprachassistenten können Sie alle Melder und Sensoren einfach steuern und überwachen. Dies macht die Bedienung und Überwachung Ihrer Sicherheitssysteme äußerst benutzerfreundlich.

5. Skalierbarkeit: Sie können Ihr Sicherheitssystem nach Bedarf erweitern. Wenn Sie beispielsweise später Bewegungsmelder oder zusätzliche Rauchmelder hinzufügen möchten, ist dies unkompliziert und ohne größeren Aufwand möglich.

6. Energiespareffizienz: Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Ihre Heiz- und Kühlsysteme in Verbindung mit Gas- und Temperaturmeldern zu steuern. Dies kann dazu beitragen, Energie zu sparen, wenn keine Gefahren erkannt werden.

Fachbetriebe sorgen für eine professionelle Umsetzung und finden für jedes Haus und alle Gegebenheiten eine passende Lösung.