Manche Berufe, zum Beispiel im Gesundheitswesen, erlernt man üblicherweise in einer rein schulischen Ausbildung. Neben dem Unterricht im Klassenraum hat auch eine schulische Ausbildung viele praktische Anteile.

In vielen Berufen kannst du nur arbeiten, wenn du studiert hast: etwa als Chemiker/-in, Jurist/-in oder Arzt/Ärztin.

Kurz & knapp:

  • Wenn du sofort praktisch einsteigen und Geld verdienen willst, ist eine Ausbildung das Richtige für dich.
  • „Wenn dein Berufswunsch nur mit einem Studium erreichbar ist, entscheide dich für ein Studium.
  • „Der perfekte Kompromiss: Ein duales Studium!
  • „Das Handwerk bietet vielfältige Karrierewege und Aufstiegsmöglichkeiten.
  • „Einige Ausbildungen finden rein schulisch statt.
  • „Es ist nie zu spät! Wenn dein Abschluss für deinen Wunschberuf nicht reicht, kannst du ihn nachholen.

Ausbildungswege im Überblick bei der Agentur für Arbeit

Betriebliche Ausbildung

Deine Ausbildung erfolgt dual, das heißt in einem Betrieb und einer Berufsschule. Diese besuchst du entweder an bestimmten Wochentagen oder in Blöcken. Hier lernst du theoretisches und praktisches Wissen zu deinem Beruf.

Dein Abschluss ist staatlich anerkannt. Deswegen heißen diese Berufe auch „anerkannte Ausbildungsberufe“.

Jugendliche rennen eine Treppe nach oben

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Studium oder Ausbildung? Theorie oder Praxis? Beides? Es geht immer weiter - Hauptsache, du machst dich auf den Weg!

Aus rechtlicher Sicht brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss, um eine betriebliche Ausbildung beginnen zu können.

Die Ausbildungsbetriebe können selbst festlegen, welchen Schulabschluss sie bei ihren Auszubildenden voraussetzen. In der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss erwartet.

Video: Ausbildung oder Studium? Was ist besser?

Wenn dein Schulabschluss nicht für ein Studium reicht, kannst du ihn nachholen. Du kannst dich auch nach deiner Ausbildung noch für ein Studium entscheiden!

Was studiere ich? Hier geht's zum Test!

Ein Zugang ohne Schulabschluss ist zwar nicht einfach, aber möglich.

Wann studieren, wann eine Ausbildung machen?

Das spricht für eine Ausbildung
Es gibt viele spannende und moderne Ausbildungen. Eine betriebliche Ausbildung kommt für dich infrage, wenn folgendes zutrifft:

  • „Du freust dich, dass die Schule geschafft ist und nun der Schritt ins Berufsleben folgt.
  • „Du arbeitest gern praktisch und willst sehen, wie sich dein Wissen anwenden und umsetzen lässt.„
  • Du willst schnell selbst Verantwortung übernehmen.
  • „Wenn du deine Ausbildung in einem Betrieb machst, bekommst du eine Vergütung. Du verdienst also von Anfang an Geld.

Das spricht für ein Studium
Ein Studium ist das Richtige für dich, wenn du mit folgenden Punkten übereinstimmst:

  • „Du interessierst dich für Wissenschaft und tauchst gern tief in ein Thema ein.
  • „Du kannst dich gut selbst organisieren und hast Disziplin. Aber keine Panik, diese Eigenschaften lassen sich auch während des Studiums erwerben und ausbauen.
  • „Möchtest du später in einer Führungsposition arbeiten? Dafür wird oft ein Studium vorausgesetzt.

Video: Schulabschluss und komplett überfordert? Diese Gründe sprechen für eine Ausbildung

Ausbildung im Handwerk

„Wenn du deinen Kopf durchsetzen willst, benutze deine Hände!“

Handwerkerinnen und Handwerker sorgen dafür, dass der Alltag funktioniert. Von A wie Auto bis Z wie Zahntechnik gibt es im Handwerk unglaublich vielfältige Berufe.

Ob als Kosmetikerin oder Friseur, als Konditor oder Goldschmiedin, ob mit Menschen, Technik, Lebensmitteln: Das Handwerk bietet Karrierewege für alle Talente und Neigungen. Die Bundesagentur für Arbeit kennt alle Ausbildungswege.

Informiere dich umfassend online oder lass dich direkt persönlich beraten.

Lass dich beraten!

Die Berufsberatung deiner Agentur für Arbeit berät dich gern.

Beratungshotline der Agentur für Arbeit: 0800 4 555500

Online im  → BERUFENET findest du ein umfangreiches Berufslexikon.

Handwerkliche Ausbildung

Bei deiner Ausbildung im Betrieb packst du direkt ab dem ersten Tag mit an. In der Berufsschule lernst du wichtige Theorie. Bei überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen in den Bildungszentren der Handwerkskammern und Innungen vermittelt man dir weitere praktische Fähigkeiten, die du für deinen Beruf brauchst.

Nach deiner Ausbildung, die zweieinhalb bis drei Jahre dauert, erhältst du deinen Gesellenbrief. Je nach Beruf kannst du dich mit Fort- und Weiterbildungen auf die technische, betriebswirtschaftliche oder gestalterische Seite deines Handwerks spezialisieren.

Oder du erfüllst dir den Traum von der eigenen Firma. Bei vielen Gewerken brauchst du dazu einen Meisterbrief. Diesen erwirbst du in einer speziellen Fortbildung. Als Meisterin oder Meister kannst du übrigens auch studieren!

Mit Abi ins Handwerk

Ausbildung im Friseurhandwerk

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Das Handwerk bietet jungen Menschen unendlich viele Möglichkeiten, ihre Talente und Neigungen beruflich auszuleben.

Duales Studium: Theorie und Praxis aus einem Guss

Ein duales Studium verbindet ein klassisches Studium mit einer beruflichen Ausbildung. Die Theorie wird an einer Studieneinrichtung vermittelt. Die Praxis erlernst du in einem Ausbildungsbetrieb.

Das duale Studium hat viele Vorteile gegenüber dem klassischen Vollzeitstudium. Bei einem dualen Studium erhältst du eine monatliche Vergütung, du verdienst also sofort Geld. Hast du vor, nach dem Bachelor-Abschluss an einer Hochschule direkt ins Berufsleben einzusteigen, ist ein duales Studium ein perfekter Kompromiss zwischen Ausbildung und Studium.

Umfangreiche Infos zum dualen Studium und zu Vor- und Nachteilen

Lernen im Hörsaal beim dualen Studium

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Man muss nicht unbedingt ein Vollzeitstudium absolvieren, viele Firmen bieten duale Studiengänge in den unterschiedlichsten Berufszweigen an.

Inzwischen gibt es in Deutschland fast 1.600 duale Studiengänge. Zu den beliebtesten zählen die Bereiche BWL, Ingenieurwesen und Technik, Pädagogik und Soziales, Informatik und IT, Medien und Kommunikation, Verwaltung und öffentlicher Dienst oder auch Gesundheit und Fitness oder Tourismus.

Die Zugangsvoraussetzungen sind unterschiedlich: je nach Hochschule entweder Abitur (allgemeine Hochschulreife), fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife. Die Firmen nennen die Anforderungen in ihren Stellenanzeigen.

Studium abgebrochen? Aufstieg nach Ausstieg

Berufsschullehrer erklärt etwas

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Einige Berufe erlernt man zunächst theoretisch in der Schule, es gibt natürlich auch praktische Phasen.

Von der Vollzeitschule in den Beruf

Neben den betrieblichen Ausbildungen gibt es zahlreiche Berufe, die du nur an einer Schule erlernen kannst. Diese schulischen Ausbildungen finden in Berufsfachschulen, Berufskollegs, Fachakademien und weiteren beruflichen Schulen statt.

Schulische Ausbildungen gibt es zum Beispiel in den Bereichen:

  • „Gesundheit und Pflege
  • „Grafik und Gestaltung
  • „Design und Mode
  • „Sozialpädagogik und Erziehung

Wenn du dich für eine schulische Ausbildung entscheidest, musst du dich in den meisten Fällen nicht bei einem Betrieb bewerben. Du hast Vollzeitunterricht und absolvierst oft mehrere Praktika.

Die Schulen, an denen die Ausbildung stattfindet, haben unterschiedliche rechtliche Zugangsvoraussetzungen. Auch die Schulen selbst können eigene Vorgaben haben. Oft wird durch entsprechende rechtliche Regelungen ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Es gibt aber auch schulische Ausbildungen, die man mit einem Hauptschulabschluss erlernen kann.

Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Ausbildungsgang zwischen einem und dreieinhalb Jahren.

Rein schulisch werden hauptsächlich die nichtakademischen Heil- und Pflegeberufe sowie soziale Berufe ausgebildet.

Schülerin im Unterricht

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Wenn dein Abschluss für deinen Wunschberuf nicht ausreicht, kannst du ihn nachholen.

Es ist nie zu spät!

"Mein Abschluss reicht nicht für meinen Berufswunsch. Ich will einen höheren Abschluss machen!"

An einigen Schulen kannst du, ohne die Schule zu wechseln, einen höheren Schulabschluss machen. Auch der Übertritt an eine Realschule oder die Oberstufe eines Gymnasiums kann ein Weg sein. An Berufsschulen oder Berufsfachschulen kannst du unter bestimmten Voraussetzungen den Mittleren Schulabschluss oder die Fachhochschulreife erwerben.

Du hast einen mittleren Bildungsabschluss? Über das berufliche Gymnasium kannst du bei erfolgreichem Besuch die allgemeine Hochschulreife (Abitur) erwerben. Dabei gibt es verschiedene Fachrichtungen.

Auf dem sogenannten zweiten Bildungsweg haben viele sehr erfolgreiche Menschen ihren Schulabschluss nachgeholt. Dabei musst du nicht unbedingt noch einmal Vollzeit auf eine Schule gehen.

Dank der Nichtschüler- bzw. Externenprüfung kannst du alle Schulabschlüsse auch auf eigene Faust erwerben. Das setzt Disziplin voraus, denn du bereitest dich entweder komplett allein im Selbststudium oder in speziellen Vorbereitungskursen auf die Prüfung vor.

Ausbilderin und Auszubildender

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Eine betriebliche Ausbildung lässt dich direkt in die Praxis einsteigen.

Ausbildung in Teilzeit

Sei es eine Mutter mit Kleinkind, seien es Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder pflegebedürftigen Angehörigen, oder beispielsweise Leistungssportlerinnen und -sportler mit engem Trainingsplan: Für sie alle gilt, dass sie wegen ihrer persönlichen Lage weniger freie Zeit für eine Ausbildung zur Verfügung haben. Dann bietet eine Teilzeitausbildung eine gute Grundlage dafür, beides zu machen und den unterschiedlichen Anforderungen, die die individuelle Lebenssituation prägen, gerecht zu werden.

Die Möglichkeit zur Teilzeitausbildung existiert in Deutschland bereits seit 2005. Seit einer Gesetzesnovelle 2020 ist die einzige Voraussetzung für diese Ausbildungsform, dass sich Ausbildungsbetriebe und Auszubildende auf eine Ausbildung in Teilzeit vertraglich einigen.

Für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld gibt es zudem – wenn im individuellen Einzelfall bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – die Möglichkeit, eine Ausbildung in Teilzeit in Form einer geförderten Umschulung zu absolvieren.

Angebote & Infos der Agentur für Arbeit

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