Baden-Württemberg ist Höhlenland. Über 2800 sind es laut offiziellen Angaben, einige von ihnen kann man sogar besuchen - darunter nicht zuletzt die 14 großen Schauhöhlen. Besonders die Besichtigung von Wasser- und Tropfsteinhöhlen bietet ein einzigartiges Abenteuer unter der Erde und ist dank der geheimnisvollen Atmosphäre eine lohnenswerte Unternehmung.
Höhlenabenteuer
Die Falkensteiner Höhle ist eine aktive Wasserhöhle. Der Besuch in die beeindruckende Unterwelt bei Grabenstetten ist ein echtes Abenteuer. Die längste bekannte Höhle der Schwäbischen Alb kann in Begleitung eines erfahrenen Tour-Guides in einem überschaubaren Teilbereich erkundet werden.
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Reise in die Vergangenheit
In der HöhlenErlebnisWelt Giengen-Hürben kann die Charlottenhöhle besichtigt werden, die mit 587 Meter Länge einer der längsten Tropfsteinhöhlen in Süddeutschland ist. Bereits der Weg zum Eingang der Höhle stellt für die Besucher*innen ein spannendes Erlebnis dar. Auf dem sogenannten Zeitreisepfad taucht man über acht Stationen immer tiefer in die Vergangenheit ein und durchläuft historische Epochen, die bis in die Urzeit zurückreichen. In der Höhle angekommen werden das Tropfsteinparadies und seine Formationen mithilfe von LED-Beleuchtung in ein geheimnisvolles Licht getaucht.
Auf einen abenteuerlichen Abstieg lädt die Laichinger Tiefenhöhle auf der Schwäbischen Alb ein, die die einzige begehbare Schachthöhle Deutschlands ist. Auf einem etwa dreiviertelstündigen Führungsweg kann man über Metalltreppen bis zu 55 Meter tief herabsteigen und das gigantische Höhlensystem mit seinen gewaltigen Schächte bewundern. Die faszinierenden Gebilde geben dabei einen Einblick in den Aufbau der Kalksteine in der Jurazeit.
Die eindrucksvolle Eberstadter Tropfsteinhöhle im Odenwald wurde nur zufällig bei einer Sprengung eines Muschelkalksteinbruchs im Jahre 1971 entdeckt. Ein Spalt ermöglichte den Einblick in eine atemberaubende Höhlenwelt, deren Alter auf mehrere Millionen Jahre geschätzt wird. Mittlerweile können die ausgebauten Höhlengänge touristisch besichtig werden und bieten den Anblick auf atemberaubenden Tropfsteinschmuck.
Auch die Wimsener Höhle zwischen Hayingen und Zwiefalten bietet Jung und Alt eine spannende Erkundungsreise. Die tiefste erforschte Unterwasserhöhle stellt sogleich die einzige dar, die in Deutschland befahren werden kann. Auf einer Kahnfahrt werden die Besucher*innen 70 Meter in das Höhleninnere geführt. Ein Fährmann berichtet dabei über die Enstehung, Geologie und Geschichte der Wimsener Höhle.
Relikte aus alter Zeit
Ebenfalls für Staunen sorgt die Karls- und Bärenhöhle in Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb. Knochenfunde legen nahe, dass hier neben Löwen und Nashörnern natürlich auch Bären und zeitweise Höhlenmenschen lebten. Neben herrlichen Tropfsteinformationen können hier ebenfalls etliche der gefundenen Knochen und Schädel sowie ein rekonstruiertes vollständiges Bärenskelett besichtigt werden.
Unterirdische Bachwanderung
Ein wahres Naturwunder kann man erleben, wenn man die Tschamberhöhle in Rheinfelden besichtigt. Die aktive Erosionshöhle im Inneren des Dinkelbergs offenbart den Besucher*innen eine faszinierende Karstlandschaft aus Muschelkalk. Allein die Kraft des durch die Tschamberhöhle verlaufenden Höhlenbachs erschuf diese über Jahrtausende hinweg durch Erosion und Korrosion und formt sie weiterhin. Ein besonderes Highlight stellt der große unterirdische Wasserfall dar, der aus vier bis fünf Metern Höhe in die Tiefe stürzt.
Egal ob Wassergrotte, Tropfsteinformationen oder Sandsteingebilde: Die Besichtigung einer Höhle lässt die Besucher*innen in eine mystische Welt eintauchen. Dieses eindrucksvolle Erlebnis ist nicht nur für Familien ein ideales Ausflugsziel.