Plötzlich auftretende Pflegebedürftigkeit, beispielsweise infolge einer akuten Krankheit, stellt eine große Herausforderung für die gesamte Familie dar: Die meisten Betroffenen und ihre Angehörigen wünschen sich eine Betreuung in den eigenen vier Wänden – jedoch lässt sich dieses Pflegekonzept häufig nicht ohne Unterstützung meistern. Pflege-Experte Markus Küffel erklärt, wie Familien das richtige Pflegemodell finden.
Video: Versorgungsmodelle
Pflege: Betreuung für alle Lebenslagen
Um zu entscheiden, welche Pflegeform sich am besten eignet, sollten Familien sich intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen. Bei einer externen Lösung wählen Betroffene zwischen einer stationären Versorgung, bei der sie in einem Altersheim leben, oder einer Unterbringung in einer Wohngruppe, in der sie gemeinsam mit anderen leben und zusätzlich von Fachpersonal versorgt werden.
Mithilfe eines ambulanten Dienstes oder der sogenannten 24-Stunden-Betreuung dagegen können Pflegebedürftige weiterhin in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Beim 24-Stunden-Modell lebt die Betreuungskraft mit den Pflegebedürftigen für zwei bis drei Monate unter einem Dach, bevor sie wieder nach Hause reist und eine andere Pflegekraft ihren Platz einnimmt.
Kein starrer Prozess in Sachen Pflege
Insbesondere in Deutschland ist dies in Kombination mit einer Unterstützung durch Verwandte ein häufig genutztes Konzept. „Hier bietet sich Betroffenen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, ein weiterhin größtenteils selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld zu führen“, erklärt Markus Küffel. Auch bei diesem Modell gilt das deutsche Arbeitszeitgesetz und Betreuungskräfte dürfen maximal 48 Stunden die Woche arbeiten.
Um eine dauerhafte Lösung zu finden, sollten Angehörige und Pflegebedürftige die regionalen Möglichkeiten prüfen und gegebenenfalls mehrere Modelle ausprobieren, bis sie sich endgültig entscheiden. Betreuung ist kein starrer Prozess, er unterliegt einer gewissen Dynamik, weshalb die Situation fortlaufend von allen Beteiligten beobachtet und neubewertet wird. Auch eine Kombination aus verschiedenen Konzepten ist möglich: Angehörige übernehmen beispielsweise einen Teil der Fürsorge und eine Betreuungskraft aus Osteuropa unterstützt umfassend.
Wohnkonzepte für Pflegebedürftige
Aber auch die individuelle Wohnsituation spielt eine Rolle. Im besten Fall lässt sich das Eigenheim behindertengerecht einrichten – beispielsweise mit einer ebenerdigen Wohnung oder einer befahrbaren Dusche. Nicht jedes Wohnkonzept eignet sich für jeden Pflegebedürftigen gleichermaßen. „Während Menschen mit Parkinson im fortgeschrittenen Stadium eine permanente Betreuung benötigen, reicht in anderen Fällen eine häusliche Versorgung häufig aus“, weiß Experte Markus Küffel.
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Individuelle Situation als Leitfaden für Pflege
Um ein passendes Betreuungskonzept zu finden, sollte insbesondere der Pflegegrad des Betroffenen berücksichtigt werden. Wenn bei der Prüfung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wurde, erhält der Versicherte einen Pflegegrad zwischen eins und fünf.
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Bei Personen mit höherer Staffelung wie Stufe vier oder fünf gestaltet sich ein Leben in den eigenen vier Wänden häufig als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Mit einer guten Planung und der Einbindung des Pflegedienstes kann eine 24 Stunden Betreuung jedoch gut gelingen.
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Pflege- bzw. Versorgungsmodelle: Vor- und Nachteile
Die Wahl der richtigen Pflegeform ist also eine individuelle Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt. Es gibt keine pauschale Antwort, welches Modell das beste ist. Wichtig ist, die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen zu berücksichtigen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle abzuwägen.
Pflegeheime | |
Vorteile:
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Nachteile:
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Senioren-WGs | |
Vorteile:
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Nachteile:
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Betreutes Wohnen | |
Vorteile:
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Nachteile:
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24-Stunden-Pflege | |
Vorteile:
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Nachteile:
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Sicherlich haben die einzelnen Modelle noch weitere Vor- und Nachteile, diese gehören zu den wichtigsten.