Flusskrebse entdecken, Kuhglocken läuten oder Früchte im Naschgarten genießen: In den familienfreundlichen Urlaubsorten im Schwarzwald und am Bodensee laden abwechslungsreiche Erlebnispfade große und kleine Gäste zur spielerischen Naturerkundung ein.
Tipp: Die Tourist-Informationen in allen genannten Orten verleihen Entdeckerwesten an Familien: Mit Kompass, Becherlupe und Insektenstaubsauger ausgestattet, kann das Abenteuer auf den Erlebnispfaden beginnen.
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1. Naschgarten mit Aussicht: Bauernpfad Kressbronn
Schmeckt das köstlich! Im Naschgarten auf dem Kressbronner Aussichtspunkt Straußner Halde dürfen Gäste gerne zugreifen. Je nach Jahreszeit reifen dort Himbeeren, Äpfel und andere Früchte. Dazu gibt es eine herrliche Aussicht: Der Bodensee liegt zu Füßen und am gegenüberliegenden Ufer breitet sich eine spektakuläre Berglandschaft aus. Der Naschgarten mit seinem schönen Panoramablick gehört zum zweieinhalb Kilometer langen Bauernpfad in Kressbronn. Obstbäume wachsen am Wegesrand, aber es gibt auch ein Hopfenfeld und Reben. Denn Kressbronn ist die einzige württembergische Gemeinde am Bodensee, in der Wein angebaut wird.
Familien lernen unterwegs die Landwirtschaft kennen, vermittelt über Infotafeln oder bei einer Führung mit einem Bauern. Für Kinder stehen Spielgeräte zum Toben und Geschicklichkeit üben bereit. Anschließend empfiehlt sich ein Abstecher ins Maislabyrinth Nitzenweiler. Im Sommer kann der Irrgarten besucht werden. Sein Wegenetz schlängelt sich durch 20.000 Maispflanzen. An heißen Tagen lockt außerdem das Kressbronner Naturstrandbad mit Wasserspielplatz, Sandbereich und einer großen Liegewiese, auf der Bäume viel Schatten spenden.
2. Auf dem (Baiersbronner) Holzweg
Was lässt sich nicht alles mit Holz anstellen? Auf einem überdimensionalen Klangspiel kann man ausprobieren, wie viel Musik im Baumstamm steckt. Ein hölzernes Sprachrohr transportiert Nachrichten. Ein Bohlenweg führt über einen Moosteppich und auf dem Waldspielplatz warten jede Menge Holzgeräte. Der Holzweg in Baiersbronn bietet viele Überraschungen. Familien haben aber nicht nur zahlreiche Spielmöglichkeiten, sie erfahren auch viel über den Rohstoff Holz. Zwischendurch lädt eine Wiese zum Rasten ein.
Im Zentrum des Wegs liegt die „Alte Pflanzschule“, die jedes Jahr mit einem neuen „Baum des Jahres“ bestückt wird. Ein kleiner Barfußweg sorgt außerdem für besonders kitzelige Sinneseindrücke. Die Broschüre „Familien- & Kinderguide“ informiert über den Holzweg und über viele weitere Aktivitäten. Erhältlich ist sie im Wander-Informationszentrum und in den Tourist-Informationen. Dort gibt es außerdem eine Wimmelbildkarte mit vielen Ideen für Ausflüge sowie einen Erlebnispass für Kinder. Wer ihn an mindestens vier Orten abstempelt, darf sich am Ende ein kleines Geschenk abholen. Eine der Stempelstationen liegt auf dem Holzweg.
3. Am Rad drehen: Landwirtschaftlicher Erlebnis-Pfad Ottenhöfen
Wie wurde früher Korn zu Mehl und Brot verarbeitet? Wie haben die Menschen im Steinbruch gearbeitet? Und womit wurden die vielen historischen Mühlen im Ort angetrieben? Diese und viele weitere Fragen beantworten zwölf Thementafeln auf dem Landwirtschaftlichen Erlebnis-Pad Ottenhöfen (LEPO) im Achertal. Ottenhöfen ist als Mühlendorf bekannt. Passend dazu muss unterwegs an großen Rädern gedreht werden, damit sich ein Text nach dem anderen zeigt. Jedes Rad auf dem 8,5 Kilometer langen Rundweg hat seinen eigenen Themenschwerpunkt und erzählt auf unterhaltsame Weise davon, wie in früheren Zeiten in dem Schwarzwaldtal gelebt und gewirtschaftet wurde.
Der Weg bietet spektakuläre Aussichten und Abschnitte, die durch satte Wälder führen. Vorbei an der Acher, an alten Mühlen und weidenden Kühen. Mehrere Höfe bieten mit Getränkestationen Erfrischung. Auf dem Blustenhof, der am Ende der Tour liegt, kann man mit Vorbestellung sogar Kaffee und Kuchen oder ein Vesper genießen. Außerdem liegen drei Erlebnisbereiche zu den Themen Wasser, Holz und Stein auf der Strecke. Wem das noch nicht Abwechslung genug ist, der kann sich vor dem Start in der Tourist-Information oder am Kiosk im Kurpark den LEPO-Rätselbogen und den Comic „Lepos Abenteuer“ holen und unterwegs spannende Aufgaben lösen.
4. Voll Kuhl – Kuhnigundes Kuhle(h)rpfad Lenzkirch-Saig
Zum Auftakt gibt’s Musik: An der ersten Station von Kuhnigundes Kuhle(h)rpfad hängen mehrere Kuhglocken, die Kinder mit großem Vergnügen zum Klingen bringen. Überhaupt wartet auf dem Erlebnispfad für Familien im Lenzkircher Ortsteil Saig viel Vergnügliches und Wissenswertes zur Landwirtschaft im Hochschwarzwald. Die gut zwei Kilometer lange Rundtour, die für ganz junge Spaziergänger und Wanderinnen und sogar für den Kinderwagen geeignet ist, führt über Waldwege und hinauf auf den Kuhberg. Dort warten ein großer Spielplatz und jede Menge Bänke, auf denen man entspannen und ein Picknick mit Schwarzwaldsicht genießen kann.
Die Mitmach-Stationen machen den Weg besonders kurzweilig. Kinder spielen unterwegs eine Art Wald-Basketball und werfen Tannenzapfen in einen hohen, hohlen Baumstamm. An Tastkästen lernen sie die Felle von Kuh, Ziege, Wildschwein und anderen Tieren unterscheiden. Beim Kegelspiel versuchen sie, einen großen Gummistiefel so zu schleudern, dass möglichst viele Holzklötze umfallen. Mit freudigen Sprüngen, wie man sie bei Kühen auf dem ersten Weidegang sehen kann, hüpfen sie von einem Baumstumpf zum nächsten. Das familienfreundliche Freibad in Lenzkirch bietet anschließend Abkühlung mit Kleinkinderbecken, Spielelandschaft, Wasserpumpe, Sandkasten, Kletterburg und einem großen Trampolin.
5. Tierisch: Ameisenpfad Friedenweiler-Rötenbach
Das Rauschen des Rötenbachs begleitet Familien auf der Tour durch eine grüne, verwunschene Schlucht. Der Weg führt über schmale Brücken und vorbei an kleinen Wasserfällen. Allein das ist schon ein kleines Abenteuer und ein besonderer Genuss an heißen Tagen. Ameise Amina macht den Rundweg für Kinder dabei noch abwechslungsreicher. Auf dem Ameisenpfad in Friedenweiler-Rötenbach östlich des Titisees im Hochschwarzwald erzählt sie vom Leben der kleinen Krabbeltiere und führt sogar zu einem riesigen echten Ameisenhaufen.
Entlang der knapp fünf Kilometer langen Rundtour mit zehn Stationen können Kinder auf Kletterbäume steigen, ein Schmetterlings-Memory spielen und über Baumstämme balancieren. Das Bachufer ist ebenfalls ein Wasserspielplatz und es gibt sogar einen Krebsgraben, in dem Flusskrebse leben. Wer einen kleinen Kescher samt Becherlupe dabei hat oder sich den Forscherrucksack für Familien bei einer der Tourist-Informationen in der Region ausleiht, kann die kleinen Tiere auch aus der Nähe betrachten. Die Wanderung lässt sich außerdem mit einer Schatzsuche verbinden: Den Aufgabenzettel fürs Geocaching und Leihgeräte mit Anleitung ist bei der Tourist-Information im Rathaus und im Dorfladen in Rötenbach erhältlich. Die Aufgaben findet man aber auch auf der örtlichen Webseite zum Download.
Tipp
Tipps für Touren in die Natur, Ausflugsziele und viele Urlaubsideen gibt‘s auf der allgemeinen Webseite der „familien-ferien“ in Baden-Württemberg. Die geprüften Urlaubsorte, Regionen, Attraktionen und Unterkünfte haben sich ganz besonders auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt.