In diesem Zusammenhang hat die moderne Präventionsmedizin den Satz des bekannten mittelalterlichen Arztes Paracelsus „Der Tod steckt im Darm“ inhaltlich umgekehrt und formuliert stattdessen: „Das Leben steckt im Darm“.

„Der Darm hat für die Gesundheit eine wichtige Bedeutung, hier liegt die ‚Wurzel‘ vieler Krankheiten“, so Prof. Glaeske, Leiter des „Länger besser leben.“-Institutes. Er hat dafür auch eine Erklärung parat: „Ein kranker Darm kann wichtige Nährstoffe aus der Nahrung nicht aufnehmen und es kann zu einer Unterversorgung von Vitaminen und Spurenelementen kommen. Die sind aber notwendig für die Gesundheit jeder einzelnen Zelle unseres Körpers. Wir müssen uns mehr um unsere Darmflora kümmern. Sie hat eine wichtige Schutzfunktion, weil sie die Ausbreitung von Krankheitserregen im Darm und damit Infektionen verhindert. Sie wirkt zudem regulierend auf unser Immunsystem ein, regelt die Darmbewegungen und bietet Schutz vor giftigen Substanzen.“

Was sollte im Alltag berücksichtigt werden?

Bei der Ernährung geht es nicht nur um auf das „Was“, sondern auch um das „Wann“. Drei tägliche Mahlzeiten sind ideal, wobei die Pause zwischen Abendessen und Frühstück möglichst lang sein sollte. Darüber hinaus ist gründliches Kauen besonders wichtig für Magen und Darm, da die Verdauungsenzyme im Speichel die Nahrung vorverdauen. Ballaststoffe sind da eine wichtige Hilfe, z. B. aus Vollkornprodukten, Nüssen, Gemüsen wie Erbsen und Karotten oder Obst wie Birnen und Beeren. Aber nicht nur die Ernährung, sondern auch die regelmäßige Bewegung und Entspannung sind in diesem Zusammenhang wichtig.

Ökosystem Darm

Das eigentlich stabile Ökosystem im Darm kann aber durch schlechte Ernährungsgewohnheiten und auch durch medizinisch notwendige Antibiotika empfindlich gestört werden. Auch Belastungen durch Umweltfaktoren in der Ernährung oder psychische Belastungen und Stress machen sich im Darm bemerkbar. Er reagiert zum Beispiel mit Verdauungsproblemen und Durchfall. Deshalb sollte man im Alltag unbedingt auch die Darmgesundheit berücksichtigen.

„Jeder kann also selbst viel dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu unterstützen bzw. aufzubauen, wir sind schließlich selber mitverantwortlich für unsere Gesundheit“, betont Prof. Glaeske.