Bevor du deine Bewerbung schreibst und gestaltest, solltest du dich gut über das jeweilige Unternehmen informieren.
Das kannst du beispielsweise
- auf der Website und über die Social Media Kanälen des Unternehmens
- auf Bewertungsportalen im Internet
- bei Menschen, die dort arbeiten
- direkt beim Unternehmen (Anruf, E-Mail).
Notiere dir alle Fragen und Dinge, die dir auffallen, um sie beim Vorstellungsgespräch parat zu haben.
Deine Bewerbung ist deine Eintrittskarte für deinen Wunschberuf
Sie entscheidet darüber, ob du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Deshalb sollte sie:
- vollständig,
- ansprechend gestaltet,
- fehlerfrei und
- individuell auf jede Firma zugeschnitten sein.
Mit einem individuellen Anschreiben signalisierst du Interesse. Beziehe dich auf die genannten Anforderungen. Nutze ruhig dieselben Wörter und Ausdrücke. Einige Firmen werten Bewerbungen mittels künstlicher Intelligenz zunächst automatisch aus, wobei auf Übereinstimmungen geachtet wird.
Analysiere deine Recherchenotizen und finde eine Gemeinsamkeit oder einen Satz, der dir besonders gut gefällt, und zitiere ihn in deinem Anschreiben oder beziehe dich darauf.
Das gehört in deine Bewerbung
Das muss unbedingt rein:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Letztes Zeugnis
- Bescheinigungen (Praktika etc.)
Das ist kein Muss mehr:
- Foto
- Staatsangehörigkeit
- Familienstand
Weitere Bewerbungstipps
Manche Firmen verlangen lediglich Kurzbewerbungen (nur Lebenslauf) oder sogar reine WhatsApp-Bewerbungen mit Sprachnachricht. Es ist momentan noch selten, kommt aber immer häufiger vor!
► 5 Fehler im Lebenslauf und wie du sie vermeidest
Führe alle Dateien (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnis-Scans) zu einer einzigen PDF-Datei mit möglichst kleiner Dateigröße zusammen. Online gibt es hierfür viele Tools.
Ein Foto ist gängig, aber keine Pflicht mehr. Achte darauf, dass es professionell aussieht – kein Selfie oder Schnappschuss! Du kannst deine Bewerbung auch ausschmücken und gestalten, indem du beispielsweise die Firmenfarben aufgreifst. Übertreibe es jedoch nicht!
Ob du bei deinem Lebenslauf chronologisch mit der Grundschule beginnst oder im amerikanischen Stil mit deiner aktuellen Position (Schülerin/Schüler bis …) ist Geschmackssache. Das Anschreiben ist fast immer eine eigene Datei bzw. im Falle einer Papierbewerbung ein loses Blatt, das ganz oben auf der Mappe aufliegt.
Video: Wie kann ich mich von anderen Bewerbern abheben?
Tipp: Die Agentur für Arbeit kann dir auch helfen, ansprechende Bewerbungsunterlagen zu erstellen.
Manche Firmen haben spezielle Bewerbungs-Websites, wo du deine Unterlagen direkt hochladen kannst. Und wenn es doch der klassische Postweg ist, denke daran, nur Kopien deiner Zeugnisse und Bescheinigungen zu schicken, keine Originale.
Wenn du nach zwei bis drei Wochen nichts gehört hast, darfst du höflich per E-Mail nach dem aktuellen Stand des Bewerbungsverfahrens fragen.
Bewerbungsanschreiben leicht gemacht
Jetzt brauchst du deine Notizen: die Infos zum Unternehmen, die du dir bei deiner Recherche notiert hast. Deine Ergebnisse aus den Online-Tests wie CheckU oder dem Berufe-Check sind für Formulierungen über dich und deine Stärken hilfreich.
Was unbedingt in ein Anschreiben mit rein muss:
- Deine vollständigen Kontaktdaten und die Kontaktdaten des Unternehmens
- Ort und Datum
- Betreffzeile mit Angabe der Stelle, auf die du dich bewirbst
- Anrede (wenn der Name aus der Stellenanzeige hervorgeht, nenne ihn unbedingt!)
- Einleitung: Wie kommst du auf die Stelle, wer bist du, was machst du momentan?
- Warum willst du genau diesen Beruf lernen?
- Warum willst du ihn bei dieser Firma lernen?
- Was zeichnet dich aus? Warum bist du die richtige Person für den Job?
- Schlusssatz: Du freust dich auf eine Einladung (nicht „würdest“ dich freuen)
- Grußformel, Name und Unterschrift
Du kannst im Internet nach Beispiel-Anschreiben schauen, aber nicht einfach kopieren! Schreibe den Text unbedingt selbst! Es gibt mittlerweile Tools, die erkennen, ob ein Text von einem Menschen oder von künstlicher Intelligenz geschrieben wurde. Nutze die KI nur, um dir Anregungen zu holen, beispielsweise für die Gliederung des Anschreibens, oder für einzelne Sätze bzw. Formulierungen.
Ansprechende Bewerbungsunterlagen
In deiner E-Mail schreibst du zwei bis drei Sätze und verweist dann auf deine Unterlagen im PDF-Dateiformat im Anhang. Du musst den Text aus dem Anschreiben nicht „doppeltgemoppelt“ in die E-Mail hineinkopieren.
Viele beginnen mit einem Deckblatt mit Foto und Kontaktdaten. Dann folgt als zweite Seite der Lebenslauf. Ein Deckblatt kann man sowohl in einer PDF-Datei als auch bei einer Papierbewerbung umsetzen.
Angebote deiner Agentur für Arbeit
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
Berufsinformationszentrum BIZ
Bewerbertraining
Beim Vorstellungsgespräch punkten
Die wichtigsten Tipps zum Vorstellungsgespräch:
- Pünktlich sein: Plane eventuell einen Zeitpuffer ein. Wenn du dich wegen der Bahn o. Ä. verspätest, ruf an und sag Bescheid (notiere dir vorher die Nummer).
- Seriös kleiden: also ansprechend, sauber und ordentlich. Natürlich kommt es auf die Branche an. Bei einer Bank wird andere Kleidung erwartet als in einem Handwerksbetrieb. Zeige nicht zu viel Haut und schminke dich nicht zu auffällig. Wichtig: Nicht verkleiden! Du sollst dich wohlfühlen.
- Höflich verhalten: Stelle dich mit deinem kompletten Namen vor. Schau dein Gegenüber an, lächle, sprich mit „Sie“ an. Gehe freundlich auf Small-Talk- und Eisbrecherfragen am Anfang ein.
Social Media & Videos
Personalabteilungen googlen nicht selten nach den Bewerbern. Deshalb solltest du gegebenenfalls deine Social Media Profile etwas „ausmisten“. Du darfst und sollst authentisch rüberkommen, aber zu freizügige Outfits oder Party-Videos wirken schnell unseriös. Deine Profile sollten, wenn du unter 18 bist, grundsätzlich auf „privat“ gestellt bzw. nicht öffentlich aufrufbar sein. Adde nur Menschen, die du kennst.
Du hast guten Content und bewirbst dich für einen kreativen Beruf? Dann mach es umgekehrt, motze deine Profile auf und gib die Links in der Bewerbung an!
Drehe ein Bewerbungsvideo, das nicht länger als zwei Minuten dauert. Versende es aber nur, wenn du dazu aufgefordert wirst oder es in der Stellenanzeige verlangt wird.
Auswahlverfahren meistern
In manchen Vorstellungsgesprächen werden sogenannte Brainteaser-Fragen gestellt. Das sind ungewöhnliche Fragen oder auch Knobelaufgaben, um deine Fähigkeit, Probleme zu lösen, zu analysieren. Das Wichtigste dabei: Bei diesen Fragen kommt es fast nie auf die Antwort an, sondern wie du sie verpackst bzw. begründest.
Bei einem Assessment-Center arbeitest du mit anderen Bewerbern zusammen an verschiedenen Aufgaben. Das soll deine Fähigkeit zur Teamarbeit testen. Man möchte herausfinden, wie du in stressigen Situationen reagierst.
Die Berufsberatung deiner örtlichen Agentur für Arbeit unterstützt dich gerne bei der Vorbereitung.
Üben!
Übe dein Vorstellungsgespräch mit einem Freund oder einer Freundin. Filme es und analysiere anschließend deine Stimme, deine Haltung, dein Auftreten.
Du schaffst das!
Es ist normal, bei einem Vorstellungsgespräch nervös zu sein! Ob per Videochat, per Telefon oder persönlich vor Ort: Die Verantwortlichen wissen, dass die Situation für dich neu ist. Einfach durchatmen und lächeln nicht vergessen!
Notiere dir im Vorfeld deine Stärken und Schwächen, die du durch eine Berufsberatung oder Online-Tests herausgefunden hast. Jetzt brauchst du deine Recherchen zum Unternehmen!
Einige Firmen und Behörden haben mehrstufige Auswahlverfahren. Bei einem Anruf vorab will man dich kurz unverbindlich kennenlernen und entscheiden, ob man dich zu einem Vor-Ort-Termin oder Videocall einlädt.
Weitere Tipps rund um die Bewerbung
► 5 Fehler im Lebenslauf und wie man sie vermeidet
► Tipps zur Gestaltung des Lebenslaufs
► Bewerbungsanschreiben - So gelingt ihnen der Einstieg
► Bewerbung mit Social Media aufwerten
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► Dresscode im Vorstellungsgespräch
► Checkliste fürs Bewerbungsgespräch
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