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Donnerstag und Freitag

ÖPNV-Streik in BW: Diese sieben Städte sind betroffen

Verdi hat für Donnerstag und Freitag zu neuen Streiks im ÖPNV aufgerufen.

Robert Michael/dpa

Verdi hat für Donnerstag und Freitag zu neuen Streiks im ÖPNV aufgerufen.

Fahrgästen des Personennahverkehrs stehen in mehreren Städten Baden-Württembergs erhebliche Einschränkungen bevor. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Donnerstag und Freitag zu ganztägigen Warnstreiks bei sieben kommunalen Nahverkehrsbetrieben aufgerufen. 

Betroffen sind diese sieben Städte im Südwesten

Im Südwesten sind von dem Tarifkonflikt diese sieben kommunale Nahverkehrsbetriebe betroffen: Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz. Anfang Februar hatte Verdi zuletzt die Beschäftigten all dieser Unternehmen zu einem ganztägigen Ausstand aufgerufen. In den vergangenen Tagen wurde darüber hinaus in einzelnen Städten gestreikt, unter anderem in Stuttgart und Karlsruhe.

Video: So lief der erste Warnstreiktag im ÖPNV in BW

Auch Kundgebungen mit Klimaaktivisten geplant

Die Gewerkschaft verhandelt aktuell in allen Bundesländern außer Bayern über neue Manteltarifverträge für die kommunalen Nahverkehrsbetriebe. Verdi hat in allen Bundesländern außer Bayern von Montag bis Samstag Arbeitskämpfe angekündigt - regional an unterschiedlichen Tagen. Hauptstreiktag ist der Freitag. Parallel zu den Warnstreiks organisiert «Fridays For Future» am 1. März zahlreiche Klima-Demonstrationen. Es seien gemeinsame Kundgebungen mit den Klimaaktivisten geplant, teilte Verdi mit.

Das will Verdi erreichen

Im Baden-Württemberg will Verdi unter anderem erreichen, dass die Arbeitszeit nach und nach abgesenkt wird und sich die Beschäftigten Arbeitszeiten bei Verspätungen vollständig anrechnen lassen können. Außerdem will die Gewerkschaft eine Schichtzulage durchsetzen.

Arbeitgeber: Verdi-Forderung sind maßlos und übertrieben

Für die Nahverkehrsbetriebe sitzt der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) am Verhandlungstisch. Hauptgeschäftsführerin Sylvana Donath hatte die Forderungen zuletzt unter anderem als maßlos und nicht finanzierbar kritisiert. Der Gewerkschaft hatte sie einen verantwortungslosen Umgang mit dem Streikrecht vorgeworfen.

Die Gewerkschaft solle die übertriebenen Forderungen auch in der Öffentlichkeit vortragen - und nicht nur hinter verschlossenen Türen, sagte Donath. Die Arbeitgeber hätten Angebote zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemacht, auf die Verdi nicht eingegangen sei.

Die Südwest-Arbeitgeber bezeichneten den Manteltarifvertrag zuletzt als Goldstandard. Die darin enthaltenen Regelungen lägen angesichts hoher Sonderzahlungen sowie Zuschlägen für Sonn- und Feiertagsdienste weit über denen in anderen Bundesländern. Die nächste und dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. und 6. März in Stuttgart vereinbart.

Zuletzt immer wieder Einschränkungen durch Ausstände

Fahrgäste waren zuletzt auch immer wieder von anderen Ausständen betroffen: Erst Anfang Februar hatte die Lokführergewerkschaft GDL mehrere Tage bei der Deutschen Bahn gestreikt. Zudem gab es etwa Warnstreiks beim Bodenpersonal der Lufthansa sowie bei den Piloten der Lufthansa-Tochter Discovery.