Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Baden-Württemberg wächst kontinuierlich. Gleichzeitig schätzen Verbraucherinnen und Verbraucher die Regionalität aufgrund des Vertrauens in die lokale Produktion, der erwarteten Qualität der Produkte, der kurzen Transportwege und der Transparenz. Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und der Schutz der Biodiversität beeinflussen zunehmend unsere Kaufentscheidungen.

Bio-Musterregionen für eine stärkere regionale Bio-Produktion

Ziel der Bio-Musterregionen ist es, mehr Bio für und aus Baden-Württemberg zu erreichen. Die Bio-Musterregionen sind engagierte Gemeinschaften von Erzeugern, Verarbeitern, Vermarktern und Verbrauchern, die lokal zusammenarbeiten.

Kiste mit Obst und Gemüse, im Sommer geernetet

pidjoe/E+/Getty Images

Leckeres Obst und Gemüse aus heimischem Anbau in Bio-Qualität - immer stärker nachgefragt.

Strategien für mehr "Bio"

Jede Region legt ihren Fokus auf bestimmte Themen und Projekte, um das Potenzial des Bio-Sektors optimal zu nutzen. Durch enge Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement entwickeln sie passende Strategien und Lösungen, um die regionale Bio-Erzeugung nachhaltig zu stärken. Dabei werden bestehende Regionalinitiativen und Fördermöglichkeiten des Landes und Bundes berücksichtigt.

BioLändle – Unsere Bio-Musterregionen stellen sich vor

In der kostenlosen Broschüre "Bioländle – Unsere Bio-Musterregionen stellen sich vor" erhalten Sie spannende Einblicke in die Vielfalt der ökologischen Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Die Bio-Musterregionen präsentieren sich durch Geschichten, Porträts und Rezepte.

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Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg vernetzen sich auch untereinander, um gemeinsame Projekte zu entwickeln und neue Ideen auszutauschen. Dadurch entstehen Impulse für das gesamte Land. Der intensive Austausch und die Zusammenarbeit ermöglichen den Regionen, voneinander zu profitieren und ein starkes Netzwerk aufzubauen.

Gemüsegärtner sorgen mit ihrer Arbeit für Frische auf dem Teller.

GMH

Ob im Freiland oder unter Glas: Immer mehr Erzeuger im Ländle stellen auf Bio um.

Ökologische Landwirtschaft im Ländle wird gefördert

Im Januar 2018 wurden die ersten vier Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgewählt, jeweils eine pro Regierungsbezirk. Im Jahr 2019 kamen fünf weitere Bio-Musterregionen hinzu, und Ende 2020 wurden erneut fünf Regionen ausgewählt. Insgesamt gibt es nun (Stand Juli 2023) vierzehn Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg, die das Potenzial der ökologischen Landwirtschaft entlang regionaler Wertschöpfungsketten ausschöpfen sollen.

Die Förderung konzentriert sich auf das Regionalmanagement, das eine wichtige Rolle bei der Vernetzung der verschiedenen Akteure spielt, darunter Landwirte, handwerkliche Verarbeiter, regionale Vermarkter und Verbraucherinnen und Verbraucher. Das Regionalmanagement wird zu 75 % vom Land gefördert. Zudem werden die Arbeitsplatzkosten unterstützt und es werden bis zu 30.000 Euro pro Jahr und Region für Aktivitäten zur "Aktivierung des Gebietes" bereitgestellt.

Aktuelles aus den Bio-Musterregionen

Auf der offiziellen Website für die Bio-Musterregionen gibt es viele weitere Hintergrundinfos und die Regionen stellen dort ihre Termine und Veranstaltungen ein.

Zur Website biomusterregionen-bw.de

Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg

Bio-Musterregion Biberach

Der Landkreis Biberach in Oberschwaben bietet eine Vielfalt an Landschaften, von intensivem Ackerbau bis zum größten Moorgebiet Süddeutschlands, dem Federsee. Der landwirtschaftliche Schwerpunkt liegt auf der Veredelungswirtschaft, aber es werden auch zunehmend Nischen wie Direktvermarktung, Sonderkulturen und Tourismusdienstleistungen genutzt. Obwohl der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen unter dem Landesdurchschnitt liegt, sind die Betriebe im Durchschnitt größer und werden überwiegend im Haupterwerb betrieben.

Das Projekt zielt darauf ab, die Wertschöpfungsketten im Landkreis Biberach weiter auszubauen und zu stabilisieren. Dabei werden alle Bereiche entlang der Gesamtwertschöpfungskette von der Erzeugung bis zum Handel betrachtet. Neben der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung spielen auch Themen wie Biodiversität, Streuobst und Ressourcenschutz eine wichtige Rolle. Die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit ist ein zentrales Anliegen des Projekts, einschließlich der Weiterentwicklung von Beratungs- und Bildungsstrukturen sowie der Förderung des Bewusstseins für nachhaltiges Konsumverhalten und ökologische Zusammenhänge bei Verbrauchern und Landwirten.

Luftbild der Insel Reichenau im Bodensee

Reichenau-Gemüse eG

Die Insel Reichenau liegt für den Gemüseanbau klimatisch günstig und hat dank des Bodensees niemals Probleme mit der Bewässerung.

Bio-Musterregion Bodensee

Die Bio-Musterregion Bodensee erstreckt sich entlang des nördlichen Bodenseeufers und umfasst die Landkreise Konstanz und Bodenseekreis. Die Region zeichnet sich durch eine strukturreiche Kultur- und Naturlandschaft sowie ein mildes Klima aus. Es gibt eine Vielzahl von ökologisch wirtschaftenden Betrieben mit einer langen Tradition, einem hohen Innovationspotenzial und einer starken Kooperationsbereitschaft.

Die Direktvermarktung über Märkte, Hofläden und Abokisten sowie die Verarbeitung und der Handel von ökologischen Lebensmitteln sind gut etabliert. Aufgrund des touristischen Potenzials, des Verbraucherbewusstseins und der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Produkten gibt es gute Voraussetzungen, um die Bio-Landwirtschaft in der Region weiter zu stärken. Tradition und Innovation gehen Hand in Hand für mehr Bio vom Bodensee. Die Gemüseinsel Reichenau hat ihren Namen nicht von ungefähr.

Niedliches Kalb im Stall

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Nicht nur beim Anbau von Pflanzen, auch bei der Viehzucht bzw. in der Milchwirtschaft wird vermehrt auf Bio umgestellt.

Bio-Musterregion Enzkreis

Die Bio-Musterregion Enzkreis umfasst den Enzkreis mit seinen 28 Städten und Gemeinden sowie die Stadt Pforzheim. Der Landkreis Böblingen ist ebenfalls durch einen Kooperationsvertrag an den Aktivitäten beteiligt. Die Interessenvereinigung Enzkreis Biobauern e. V. (IEB) und der Kreisbauernverband Enzkreis sind weitere Kooperationspartner. Der Enzkreis zeichnet sich durch seine vielfältigen Agrarprodukte aus, die von den verschiedenen Landschaftsräumen des Kraichgaus, des Heckengäus, des Schwarzwaldes und des Strombergs stammen.

Der Öko-Landbau spielt im Enzkreis eine wichtige Rolle. Die Anzahl der Ökobetriebe ist von 35 im Jahr 2011 auf 59 im Jahr 2018 gestiegen. Im Jahr 2019 erhöhte sich die Anzahl der Ökobetriebe weiter auf 64 Betriebe (13,8 %) und die bewirtschaftete Fläche auf 3.808 Hektar (18,6 % der Gesamtfläche). Die Bio-Musterregion bietet Plattformen für Landwirte, Verarbeiter und Vermarkter, um sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsame Projekte zu planen und umzusetzen. Dabei werden auch Betriebe, die Interesse an der Umstellung haben, einbezogen und begleitet.

Brot, Milch und Eier in Bio-Qualität

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Nicht nur Obst und Gemüse, auch Brot, Eier und Milch aus Bio-Erzeugung werden immer stärker nachgefragt.

Bio-Musterregion Freiburg

Die Bio-Musterregion Freiburg umfasst die Stadt Freiburg sowie das ländliche Umland der Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Rund 645.000 Verbraucher leben in der Region. Die landwirtschaftlichen Strukturen spiegeln die landschaftliche Vielfalt wider, wobei in den tiefer gelegenen Gebieten vor allem Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau betrieben wird. Sonderkulturen wie Spargel und Beeren bieten große Chancen für kleine Betriebe. In den höheren Lagen des Schwarzwaldes dominiert die Viehhaltung und Milchwirtschaft.

Die Landwirtschaft in der Region ist überwiegend kleinteilig strukturiert, und der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen liegt über dem Landesdurchschnitt, wobei ein großer Teil auf das Dauergrünland im Schwarzwald entfällt. Die Bio-Musterregion Freiburg konzentriert sich auf die Förderung des Ökolandbaus, die Entwicklung regionaler Vermarktungswege und die Steigerung der Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung. Darüber hinaus zielt die Region darauf ab, die Wertschätzung für landwirtschaftliche Tätigkeiten und das Bewusstsein für ökologische Bewirtschaftungsweisen zu fördern.

Mehrere Hühner

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Hühnerfleisch in Bio-Qualität und beste Bio-Eier aus Baden-Württemberg.

Bio-Musterregion Heidenheim plus

Die Bio-Musterregion Heidenheim plus erstreckt sich über den Landkreis Heidenheim und die angrenzenden Kommunen Bartholomä, Heubach, Essingen, Oberkochen und Neresheim im östlichen Teil der Schwäbischen Alb. Die Region zeichnet sich durch eine reizvolle Naturlandschaft mit Wäldern, hügeligen Wacholderheiden und traditionsreicher Landwirtschaft aus.

Seit über 90 Jahren wird hier biologische Landwirtschaft aus Überzeugung betrieben. Aktuell werden 11 % der landwirtschaftlichen Fläche im Kreis Heidenheim nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Tierhaltung hat eine lange Tradition in der Region, und fast alle Bio-Betriebe sehen Tiere als integralen Bestandteil ihrer Landwirtschaft. Auch der Ackerbau, insbesondere der Anbau von Dinkel, spielt eine große Rolle. Bereits 1991 wurde eine der ersten Bio-Erzeugergemeinschaften gegründet, wodurch der Backwaren-Sektor auf fundiertes Wissen zurückgreifen kann. Das Projekt Bio-Musterregion zielt darauf ab, die Stärken der Region weiter zu fördern, damit hochwertige Produkte direkt vor der Haustür wachsen und gedeihen können.

Salat aus regionalem Anbau

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Salat frisch vom Feld - muss dank Bio-Anbau in BW keine weiten Wege zurücklegen.

Bio-Musterregion Heilbronner Land

Die Bio-Musterregion Heilbronner Land umfasst den Stadt- und Landkreis Heilbronn mit insgesamt 47 Städten und Gemeinden. Auf einer Fläche von 1200 km² spiegelt die Region die Vielfalt Baden-Württembergs wider.

Hier treffen eine starke Wirtschaftsregion und eine reizvolle, fruchtbare Landschaft mit Weinbergen, Wäldern und weiten Hochebenen aufeinander. Das Heilbronner Land ist bekannt für seinen biologischen Anbau von Obst und Wein und wird auch als Zentrum des Württembergischen Weinbaus bezeichnet. Die Vielfalt und Schönheit der Region machen sie zu einem beliebten Ausflugsziel für Weinkenner und Touristen.

Arbeit im Weinberg

Alena Paulus/E+

Auch immer mehr Bio-Wein wird angebaut.

Bio-Musterregion Hohenlohe

Die Bio-Musterregion Hohenlohe umfasst die Landkreise Schwäbisch Hall und Hohenlohekreis. Die Landwirtschaft in der Region ist so vielseitig wie die Landschaft von Hohenlohe. Es werden Getreide, Gewürze, Obst, Wein und Gemüse angebaut, und es gibt eine Tierhaltung zur Erzeugung von Milch, Rind-, Schweine-, Lamm- und Geflügelfleisch sowie Eiern. Landschaftspflegebetriebe und Schäfereien tragen zum Erhalt der Kulturlandschaft bei.

Hohenlohe gilt als die Wiege des biologisch-dynamischen und biologisch-organischen Anbaus in Deutschland, und viele der ältesten Demeter-Betriebe des Landes befinden sich hier. Die Stärken der Region liegen in der Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte zu hochwertigen Lebensmitteln und Spezialitäten. Die Region ist bekannt für ihre ausgezeichneten Nahrungsmittel und eine idyllische, intakte Landschaft. Touristen und Feinschmecker kommen hier voll auf ihre Kosten.

Weizen im Sack

Ernst Fretz/iStock/Thinkstock

Getreide in Bio-Qualität aus Baden-Württemberg.

Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart

Die Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart umfasst den Landkreis Ludwigsburg und die Landeshauptstadt Stuttgart. Die Region zeichnet sich durch hochwertige Ackerflächen, ein wirtschaftlich erfolgreiches Gebiet mit vielen High-Tech-Unternehmen und eine große Anzahl von Verbrauchern aus.

Die Böden gehören zu den fruchtbarsten Gebieten in Baden-Württemberg. Das milde Klima begünstigt die Landwirtschaft. Vorherrschende Ackerkulturen sind Getreide, Mais und Zuckerrüben, während Sonderkulturen wie Feldgemüse, Spargel, Erdbeeren, Reben und Obst auf speziellen Flächen angebaut werden. Die Region verfügt über die größten terrassierten Weinbau-Steillagen in Deutschland. Es gibt umfangreiche Streuobstbestände in fast allen Gemeinden. Die Viehdichte ist gering. Die hohe Bevölkerungsdichte und Kaufkraft bieten ein großes Marktpotenzial. Der Anteil des ökologischen Landbaus in der Region liegt unter dem Landesdurchschnitt.

Die Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart hat drei Hauptziele, nämlich die bessere Vernetzung der Bio-Bauern, die Förderung des Dialogs zwischen Erzeugern und Verbrauchern und schließlich die Stärkung der Erzeugung und des Absatzes von Bio-Lebensmitteln, insbesondere in der Außer-Haus-Verpflegung. Es sollen mehr Bio-Lebensmittel aus der Region für die Region produziert werden. Dabei sollen nicht nur die Bio-Wertschöpfungskette verbessert werden, sondern auch das Bewusstsein und die Wertschätzung der Verbraucher für regionale Bio-Produkte steigen. Dies soll dazu führen, dass mehr Betriebe dauerhaft auf ökologische Landwirtschaft umstellen und die Vorteile des ökologischen Anbaus für Umweltschutz und Artenvielfalt in der Region genutzt werden.

Aussicht über Fellbach und Stuttgart

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Die Rebflächen in Fellbach bei Stuttgart bieten einen tollen Ausblick.

Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis

Der Main-Tauber-Kreis ist der nördlichste Landkreis in Baden-Württemberg und damit auch die nördlichste Bio-Musterregion. Sie zeichnet sich durch ein trockenes und warmes Klima aus. Die Flusstäler von Main und Tauber sind geprägt von steilen Hängen mit typischen Steinriegeln. Der Main-Tauber-Kreis ist der einzige Landkreis in Baden-Württemberg, der Anteile an drei Weinbauregionen hat: Franken, Baden und Württemberg. Das "Liebliche Taubertal" ist ein beliebtes Urlaubsziel mit einer reizvollen Kulturlandschaft und gut ausgebauten Radwanderwegen, das jährlich rund 2 Millionen Touristen anzieht.

Etwa 9,5 % der landwirtschaftlichen Betriebe im Main-Tauber-Kreis arbeiten ökologisch, was etwas über dem Landesdurchschnitt liegt. Diese Betriebe bewirtschaften 11,3 % der landwirtschaftlichen Flächen im Landkreis. Der Getreideanbau spielt eine dominierende Rolle im ökologischen Landbau der Region. In den letzten Jahrzehnten wurde sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Tierhaltung eine starke Reduzierung verzeichnet. Es werden auch verschiedene Sonderkulturen und Nischenprodukte angebaut, darunter Wein, Sekt, Rosenprodukte, Fenchel, Fränkischer Grünkern, Braunhirse, Nackthafer, Linsen, Weiderind-, Bison- und Zebufleisch, Honig, Kürbis und Lupinenkaffee.

Sortenvielfalt bei Gemüse und Obst

julief514/iStock/Thinkstock

Mit den Bio-Erzeugnissen aus Baden-Württemberg gelingt eine gesunde Ernährung.

Bio-Musterregion Mittelbaden+

Die Bio-Musterregion Mittelbaden+ umfasst die Landkreise Rastatt, Ortenaukreis und die Stadt Baden-Baden. Die Region liegt im Westen an der Grenze zu Frankreich und erstreckt sich östlich bis zur Vorbergzone des Schwarzwaldes. Die Bio-Musterregion strebt eine Zusammenarbeit mit der benachbarten Region Grand-Est in Frankreich an. Die Bio-Musterregion wird von einer Kooperation verschiedener Partner getragen, darunter der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, die Landkreise Rastatt und Ortenaukreis, die Städte Baden-Baden und Bühl sowie verschiedene Verbände und Vereine. Das Regionalmanagement der Bio-Musterregion ist beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord angesiedelt.

Die Region Mittelbaden ist stark ländlich geprägt und etwa zur Hälfte landwirtschaftlich genutzt. Es gibt rund 3.700 landwirtschaftliche Betriebe, viele davon sind Klein- und Nebenerwerbsbetriebe, die ihre Produkte direkt vermarkten. In der Rheinebene dominieren intensiver Ackerbau und der Anbau von Sonderkulturen wie Erdbeeren und Spargel. Die Vorbergzone wird vor allem für den Obstanbau genutzt. Die Region ist bekannt für ihre ausgedehnten Streuobstwiesen und den Weinbau. Es gibt bereits eine Vielfalt an ökologisch wirtschaftenden Betrieben und Produkten, jedoch liegt der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen unter dem Landesdurchschnitt. Die Bio-Musterregion Mittelbaden+ arbeitet gemeinsam mit engagierten Akteuren vor Ort daran, den ökologischen Landbau in der Region zu stärken und auszubauen. Die Vernetzung zwischen Landwirten, Verarbeitern, Vermarktern und Verbrauchern spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Heimische Äcker

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Spargel gedeiht besonders entlang der Rheinebene sehr gut.

Bio-Musterregion Neckar-Odenwald

Der Neckar-Odenwald-Kreis ist eine ländlich geprägte Region mit viel Natur und einer reich strukturierten Landschaft. Die Bio-Musterregion umfasst das gesamte Gebiet des Kreises und zeichnet sich durch das Neckartal, den Kleinen Odenwald, den Odenwald und das Bauland aus. Die Landwirtschaft in der Region steht vor unterschiedlichen Herausforderungen aufgrund der Topografie und Geologie. Die Bodenqualität ist eher unterdurchschnittlich und die Bewirtschaftungsintensität gering. Ackerflächen machen den Großteil der landwirtschaftlichen Flächen aus, während der Grünlandanteil vergleichsweise niedrig ist. Sonderkulturen wie Wein und Gemüse sind kaum vorhanden.

Besondere Merkmale der Region sind der Grünkern im Bauland und Christbaumkulturen im Odenwald. Die Milchwirtschaft spielt eine wichtige Rolle und traditionelle Futterpflanzen sind Luzerne und Rotklee. Die Landwirtschaft in der Region ist überwiegend konventionell geprägt, jedoch nehmen viele Landwirte bereits an umweltbewusstem Betriebsmanagement und umweltschonender Pflanzenerzeugung teil. Die Bio-Musterregion Neckar-Odenwald stößt auf großes Interesse bei Landwirten, Verbrauchern, Handel und Verarbeitern.

Entefrisches Wintergemüse in einem Korb

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Wintergemüse aus Bio-Anbau.

Bio-Musterregion Ravensburg

Die Bio-Musterregion Ravensburg umfasst den Landkreis Ravensburg sowie drei Gemeinden des Bodenseekreises. Der Ökolandbau spielt eine wichtige Rolle in der Region, mit rund 435 Bio-Betrieben (15,4 % aller Betriebe) und gut 16.500 ha ökologisch bewirtschafteter Fläche (17,6 %). Aufgrund der unterschiedlichen Landschaftsräume gibt es eine Vielfalt an Bio-Produkten, von Grünland- und Milchviehwirtschaft im württembergischen Allgäu bis zu Ackerflächen im westlichen Teil des Landkreises und Sonderkulturen im Schussental.

Die Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Verarbeitern ist gut etabliert, ebenso wie die Zusammenarbeit mit der regionalen Gastronomie. Die Erzeuger und Verarbeiter liefern ihre Lebensmittel auch in andere Regionen. Die dynamische Wirtschaftsregion mit steigendem Flächendruck stellt eine Herausforderung für die ökologische und konventionelle Landwirtschaft dar. Die Bio-Musterregion Ravensburg setzt sich für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten in den Bereichen Fleisch und Milch sowie für die Steigerung der Vermarktung regionaler Bio-Produkte und Öffentlichkeitsarbeit ein. Die Vernetzung und Kooperation der Akteure im Bio-Sektor und die Förderung der Biodiversität spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Bewusst ernähren

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Bio-Produkte aus der Region sind nachhaltiger - und schmecken besser.

Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb

Die Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb umfasst den gesamten Rems-Murr-Kreis und den Ostalbkreis (ohne die dortigen Gemeinden Bartholomä, Heubach, Essingen, Oberkochen und Neresheim. Diese gehören zur Biomusterregion Heidenheim Plus). Beide Kreise sind durch das Remstal, den Schwäbisch-Fränkischen Wald und andere Landschaften verbunden. Die Region hat insgesamt 244 Bio-Betriebe, darunter 20 Weinbaubetriebe im Remstal. Die Tierhaltung, insbesondere Rinderhaltung im Ostalbkreis mit Milchvieh- und Mutterkuhbetrieben, ist ein Schwerpunkt. 22 % der Mutterkuhbetriebe sind bereits biologisch. Der traditionelle Kartoffelanbau bietet in Kombination mit Direktvermarktung Potenziale für den Ökolandbau.

Das Projekt zielt darauf ab, die Nachfrage nach bioregionalen Produkten zu steigern und sowohl die Verarbeitungskapazitäten als auch den Bereich der Außer-Haus-Verpflegung in Richtung Bio-Lebensmittel zu optimieren und auszubauen. Die hohe Kaufkraft in der Region und die Nähe zum Großraum Stuttgart bieten gute Voraussetzungen. Das Projekt strebt auch eine Stärkung der Vermarktung von bioregionalen Lebensmitteln über den Lebensmitteleinzelhandel an, wobei sich die Produktpaletten beider Landkreise gut ergänzen.

Kartoffel in Herzform

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Heiß geliebt und auch in Bio-Qualität aus dem Ländle verfügbar: die Kartoffel.

Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Die Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb umfasst 29 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen. Das Gebiet erstreckt sich über das Albvorland, den Albtrauf, die Albhochfläche bis zur Donau und zeichnet sich durch eine vielfältige Kulturlandschaft aus. Etwa die Hälfte der Fläche im Biosphärengebiet wird landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anteil des Ökolandbaus stetig wächst.

Das Ziel der Bio-Musterregion ist es, den Anteil des Ökologischen Landbaus zu steigern und das Bewusstsein für ökologische Lebensmittel in der Region zu fördern. Besonders der Ausbau und die Unterstützung der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung stehen im Fokus. Es sollen neue und bestehende regionale Wertschöpfungsketten entwickelt werden, indem Netzwerke zwischen landwirtschaftlichen und verarbeitenden Bio-Betrieben sowie Betrieben mit Außer-Haus-Verpflegung geschaffen werden. Zusätzlich wird die Erhaltung und Förderung der Biodiversität unterstützt, da die ökologische Landwirtschaft eng mit dem Schutz der Natur verbunden ist. Die Bio-Musterregion strebt an, die wertvollen regionalen Bio-Erzeugnisse bekannt zu machen und Genießer dazu zu animieren, diese zu entdecken.

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